Volltext: Die optischen Besonderheiten der Oelmalerei (Theil 1)

als trockene Pulver unter allen die grösste F arbenintensität, sind 
aber gleichfalls, wenn auch nicht in ebensolchem Grade, wie die 
übrigen, immer stumpfer von Ton, als wenn sie mit Bindemittel 
verrieben werden und zwar aus dem nehmlichen Grund, aus 
dem sie, trocken, auch heller sind; es dringt bei diesem opaken 
Zustand weit weniger Licht in ihr Inneres ein, um von da an 
Farbe gesättigter, als es durch blosse Reflexion auf der Ober- 
fläche werden kann, zurückzukehren (siehe S ro). 
S I5. Optiselze Einzuirkzzngezz der Birzde- und Lösungsmittel der 
Wasserfarbezz. Pärgleielz mit den lrcekzzezz Kreiden und Pastellfarben. 
Verstärkung des Prinzips der Subtraktion neäerz dem der Adzlitian 
und Hinzutreteiz selzavaeäer Unterscßiedsgrade quantitativer zur quali- 
tativen Lielztreflexiolz. 
I. Pastell.  Am wenigsten werden die Farbenpulver 
in der Pastellmalerei an ihrem Aussehen verändert, denn die 
geringe Quantität eines schwachen Bindemittels, die ihnen hier 
bei Bereitung der Stifte lediglich zu dem Zwecke zugesetzt 
wird, dass sie sich eben in diese Form bringen und eine Zeit 
lang darin erhalten lassen, kann, wenn sie aufgetragen sind, 
kaum noch die Wirkung eines den Stoss des Lichtstrahls mil- 
dernden, zwischen Luft und Pigmentkörper eingeschobenen Me- 
diums thun. 
Hieraus entspringen sowohl die Vorzüge, als Schwächen 
dieser Malweise. 
a) Mit Leichtigkeit lassen sich in ihr sehr helle Lichttöne 
erzeugen, nur darf man nicht beabsichtigen, denselben sehr tiefe 
und klare Schatten zum Gegensatz zu geben, weil die dunklen 
Pigmente eine nicht minder starke quantitative Lichtreflexion 
an ihren Oberflächen ausüben, als die hellen. Wer sich ver- 
leiten lässt, die Helligkeit auf das höchste in diesem Material 
erreichbare Maass zu treiben, muss immer gewärtig sein, dass 
die Totalerscheinung seiner Malerei etwas flach ausfällt und 
einen nüchternen, trocknen Kalkton zeigt. i  
b) Denn das Pastell besitzt zwar ausser den sehr hellen 
auch sehr intensive Farben, aber nur die in S I0 unter I be- 
zeichneten, die noch hochfarbig sind, obwohl ihr Pigmentkörper
	        
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