Volltext: Die optischen Besonderheiten der Oelmalerei (Theil 1)

Lichtfarben gleichzeitig nebeneinander zum Vorschein, wie im 
prismatischen Spektrum, sondern, abwechselnd ausgelöscht und 
unterbrochen, nach einander. Bei den Muscheln, deren Lamellen 
undurchsichtig, aber spiegelnd sind, kommt die Verschiebung 
der zerlegten Lichtsorten zu Stande, weil das Lamellengefüge 
dem Licht eine terassenförmige Spiegelfläche bietet. Bei den 
durchsichtigen schillernden Körpern entsteht sie, weil deren 
Materie keine homogene ist, sondern Lamellen verschiedener 
Materien mit einander abwechseln, in denen sich das Licht mit 
verschiedener Geschwindigkeit fortpfianzt und daher beim Ueber- 
gang von Lamelle zu Lamelle jedesmal auf's Neue in seinem 
Brechungswinkel und in seiner Geschwindigkeit verändert wird, 
wie z. B. in den oxydirten Gläsern, wo jede Glaslamelle zwischen 
zwei dünnen Luftschichten liegt, oder bei Wasser, dessen dünne 
Schichten mit dünnen F ettlamellen alterniren. Ausserdem kann 
dann auch die Spiegelfläche solcher durchsichtigen Lamellen 
gleichfalls eine tcrassenförmig schräge sein I. 
4. Farben trüber Medien.  Mischt sich in die reine klare 
Luft ein leichter weisslicher Wasserdampf, oder dünner weiss- 
licher Staub, so wird sie aus einem durchsichtigen ein trübes 
Medium für das Licht. Dasselbe geschieht einem Glas voll 
klaren NVassers, in das man etwas Milch giesst; oder ebenso 
klarem Mastix-Terpentin-Essenzfirniss, in dem man mittelst 
einiger NVeingeist- oder auch Petroleumtropfen einen Theil 
des Mastixharzes aus der Lösung wieder ausscheidet und so in 
kleine weissliche, sich in dem durchsichtigen Rest vertheilende 
Partikel verwandelt. Derartige sogenannte trübe Medien gibt 
es noch vielerlei andere, feste sowohl als flüssige; Voraus- 
setzung dabei ist, dass die Trübung in einer farblos durchsich- 
tigen Substanz durch fein vertheilte, weniger durchsichtige, aber 
sehr kleine Partikel hervorgerufen wird, die, wenn nicht anders- 
farbige Beleuchtung sie bescheint, an sich nur Weiss zeigen. 
Nimmt die Zahl dieser Partikel überhand, so wird zuletzt das 
Medium vollkommen undurchsichtig und zeigt gleichfalls weisse 
Farbe. Bleibt aber die Menge der Partikel eine derartig be- 
Siehe Brücke, Physiologie 
der Farben.
	        
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