Betrachten
hatten.
der Dinge,
als wäre
sie die
reale,
zu bilden gesucht
Bei solchen Uebungen wird der Blendrahmen nicht etwa
die Wirkung einer sogenannten Eselsbrücke thun und es wird
durch seinen Gebrauch das Raumgefühl des Zeichners, oder
dessen Sinn für plastische Form nicht etwa zuletzt zu Schaden
kommen. Denn es wird ja doch beim Hinsehen durch den
Rahmen die Vorstellung des wirklich vertieften Raumes niemals
ganz und dauernd verloren gehen, sondern sich immer auf
Augenblicke wieder der andern zur Seite stellen. Zudem wird
durch den erzielten Erfolg des Zeichners plastisches und Raum-
Gefühl nur geweckt und aufgemuntert werden, denn eine derartig
ausgeführte Zeichnung wird ja in jedem Falle viel drastischer
und richtiger die Vorstellung vertieften Raumes und plastischer
Körperlichkeit geben, als eine, incorrect und confus, bloss nach
dem ungeregelten Gefühl angefertigte; um so mehr wird dies
der Fall sein, je öfter der Zeichner sich beim Bestimmen der
auf die Fläche projicirten Körpererscheinung in's Gedächtniss
rief, dass die einmalige Figur gesehener Gegenstände einem
Auge besser Stand hält und sich von diesem besser und
schärfer für den Zweck beurtheilen lässt, als von zwei Augen
zugleich.
Der Hauptnutzen solcher Uebungen wird ja eben darin be-
stehen, den Zeichner auPs Trefflichste auf die Bekanntschaft
mit der malerischen Perspektivelehre vorzubereiten. Gleich der
erste Grundsatz derselben, dass zur Erlangung eines einheitlichen,
oder überhaupt nur bestimmt wirkenden Bildes die Feststellung
des Auges unerlässlich ist, wird ihm von diesen Uebungen her
schon als unanzweifelbare, selbstverständliche Wahrheit geläufig
Sein. S0 wird er auch in den weiteren, hieran sich knüpfenden
Regeln alsbald nur theoretische Bestätigungen und Erläuterungen
dessen sehen, was er bereits in Wirklichkeit vor dem von dem
Blendrahmen umschlossenen Naturbilde wahrnahm und praktisch
nachahmte. jene Regeln werden ihm daher nicht wie etwas
Dunkles, Trockenes, seinem natürlichen Gefühl und Sehen
Fremdes und Zwang Anthuendes erscheinen, sondern er wird
sie begierig und mit leichtem, lebendigem Verständniss als will-