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Neapelroth und gebranntem Lichtocker einlasirt; in dem Lippen-
roth und im dunklen Roth am Ohr kommt hierzu eine Spur
rothen Krapplackes.
Die gelblichen Töne am Hals bekommen ein wenig dunklen
Ocker oder Terra di Siena.
Die grauen Uebergänge der Carnation werden gewärmt
mit Lasuren aus ungebrannter Umbra -1- ein wenig Kobaltblau,
oder aus gebrannter Veroneser Grünerde -l- ein wenig Kobalt,
oder auch aus ein wenig lichtem Ocker mit diesem Blau.
Für die warmen Schattentiefen der Carnation ward oben
das Nöthige schon gesagt.
Ebenso für die Kraftstellen im Haar. Der bläuliche Glanz
im Haar wird schon durch kräftige Uebergehung der Stelle (wie
dieselbe nämlich auf Tafel lV ist) mit Kobaltblau hervorkommen.
Sonst bringen wir ihn auch auf dem tiefen schwarzbraun der
Kraftlasur (Tafel V) hervor, indem wir diese, nachdem sie gut
trocken ist, hier mit ein wenig Dunkelocker in dünner Medien-
schicht aufhellen. Diese Schicht bekommt auf der grossen
Dunkelheit des Schwarzbrauns bereits einen blauenden Schein,
und wir verstärken diesen wieder auf dem Trocknen mit
Lasur aus Schwarz-Blau. (Ultramarin Jr Schwarz der grauen
Untermalung.)
Das Roth des Wamses und der Mütze versehen wir mit
einer aus stark firnisshaltigem Englischroth und Krapplack ge-
mischten Kraftlasur, die wir sehr hoch auftragen. Wir gewinnen
hierdurch ein körperliches, kräftig und positiv hervortretendes
Aussehen dieser Localfarbe, und zugleich die innerliche Farben-
sättigung, welche Transparentpigmente in hoher Schichtung
zeigen.
Die blauen Aermel bekommen eine dünne Lasur aus Ultra-
marin -l- etwas Krapplack im Licht und aus Böhmischer Grün-
erde im Ilalbton. Der tiefste Schatten wird mit kräftigerer
Schicht aus Ultramarin -l- Grünerde 4- etwas Mumie bedacht.
Das Grün des Vorhanges machen wir lebhafter, indem
wir der dafür vorräthigen Mischung (Ultramarinblau und Grün-
erde) ein wenig Cadmium, mit Terra di Siena, oder? auch
Mumie zusammengerieben, zusetzen, oder auch noch ein wenig