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leichterer Hand man mit ihnen gezeichnet hatte, desto leichter
und vollständiger wird man ihre Spuren auf der lVIalHäche be-
seitigen können.
Bei dieser Art des Durchpaussens wird der Carton be-
schädigt, theils durch die Nadelstiche, theils durch das darauf
gestreute Pulver des Zeichenmaterials. Will man dieses ver-
meiden, so legt man den Carton, ohne ihn zu durchstechen,
glatt auf die Bildfläche und befestigt ihn gut längs des oberen
Randes, so dass man ihn auflupfen und wieder niederlegen kann,
ohne ihn zu verschieben. Dann bringt man ein dünnes, auf der
Rückseite dLlfChElLlS mit Kohle (Röthel oder Kreide) bestrichenes
Papier so darunter, dass die gefärbte Seite auf die lVlalHäche zu
liegen kommt und fährt mit einem nicht zu spitzen Holz- oder
Knochenstift den Umrissen des Cartons nach, nicht zu hart auf-
drückend, damit man den Carton nicht durchsticht. Man lupft
den Carton auf, um nachzusehen, ob sich alle überfahrenen
Linien auf dem Malgrund abgedruckt haben, und um das Papier
weiter zu schieben. Endlich, wenn Alles durchgezeichnet ist,
nimmt man den Carton ab und berichtigt und fixirt die Auf-
zeichnung auf dem Malgrund, wie oben gesagt.
Bei diesem den Carton schonenden Verfahren wird der
Malgrund etwas mehr beschmutzt, als bei dem vorigen. Man.
reinigt denselben also nach dem Trocknen der mit dem Pinsel
gemachten Aufzeichnung auf's Sorgfältigste von allem darauf
sitzen gebliebenen Kohlen-, Röthel- oder Kreidestaub.
Am besten schont man sowohl den Carton, als den Mal-
grund bei folgendem etwas umständlicherem Verfahren. Zuerst
zeichnet man die Umrisse vom Carton auf Pausspapier durch.
Hierauf holt man auch auf der Rückseite des Flanzenpapiers
diese durchgezeichneten Contoure mit weichem Röthel oder
weicher Kohle nach, legt die Durchzeichnung mit dieser Rück-
seite glatt auf den Malgrund und fährt, nachdem man das
Pausspapier, damit sich Nichts verschieben kann, ringsum gut
am Malgrund befestigt hat, den Umrissen mit dem Paussgriffel
oder -Stift von oben her sanft druckend nach. Auf diese NVeise
wird der Staub des Zeichenmateriales nur da, wo die Zeichnung
ist, auf den Malgrund kommen, alles Uebrige sauber bleiben.