Volltext: Die optischen Besonderheiten der Oelmalerei (Theil 1)

Localfarbe, indem auch der letzte, lichtärmste Ton jedes Streifs 
durch das zu Anfang stehende hohe und farbendeutliche Licht 
in seiner Farbe erklärt wird und seinerseits zu derjenigen des 
hohen Lichts stimmt. Insofern würde sich also ein jeder dieser 
Streifen trefflich zur Herstellung der Licht- und Schattenmodel- 
lirung eines einfarbigen Solidkörpers eignen, in dessen einfache 
Beleuchtungsbedingung kein fremdfarbiger Reflex mit einspricht. 
Die harmonische Aufrechterhaltung ihrer Farbenqualität durch 
alle Licht- und Schattentöne hin verdanken die Streifen der 
Neutralfarbigkeit des weissen und des schwarzen Untergrundes. 
NVir sagten auch schon, dass es ein vergebliches Bemühen 
sein wurde, es irgend einer dieser Abschattirungsscalen an Reich- 
thum und fehllos reiner Verschmolzenheit ihrer Uebergangstöne, 
an Klarheit, Kraft und leichter Eleganz der Totalerscheinung 
mittelst eines Mosaiks aus Pigmentmengung erzeugter und dann 
ineinander vermalter Mischtöne gleichthun zu wollen. Und am 
wenigsten wurde es angehen, die Schattentöne, die auf der 
weissen Tafel in der Hochschicht der Lasurpigmente und in der 
lichtarmen Region der schwarzen Tafel durch das Herwirken 
des dunklen Untergrundes in den auslaufenden Schichten der 
Deck- und Halbdeckfarben zu Stande kommen, durch Mengung 
von Schwarzpigment mit diesen Pigmenten nachzuahmen, denn 
diese Art der Mischung Würde dieselben, statt sie nur licht- 
ärmer zu machen, aus ihrer Farbenqualität herausziehen und 
zum Theil in ganz andere Farben umwandeln, z. B. Roth in 
Braun und Gelb in Grün. 
Vergleichen wir aber, nachdem wir von diesem gemein- 
samen Vorzug der auslaufenden Streifen Notiz nahmen, die 
beiden Tafeln weiter miteinander, so müssen sie uns in ihrem 
Charakter von Lichtretiexion  sowohl als Totalerscheinung, 
wie in allen einzelnen Streifen  sehr voneinander verschieden 
erscheinen. 
Auf der weissen Tafel sind die Transparentfarben 
die dominirende, den Generalcharakter verleihende Erscheinung. 
Das Princip ihrer Lichttöne ist Durchleuchtung vom weisseh 
Grund her, Farbensättigung und -Reinheit bei Mangel des 
weisslichen OberHächenlichtes, in Folge der doppelten Absorption,
	        
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