Volltext: Die optischen Besonderheiten der Oelmalerei (Theil 1)

wirklicher Lichter und Schatten, wie solche an rnässig gewölbten 
Körpern bei gedämpfter Beleuchtung auftreten, zum Verwechseln 
ähnlich in Oelmalerei darstellbar sind, bestätigen jene in der 
italienischen Spätrenaissance so beliebten, als XVanddekoration 
in Palastzimmern dienenden gemalten Stucco- und Marmorreliefs, 
die wir auch bei genauem Hinsehen nicht von dem wirklichen 
Relief ihrer Umrahmung als nur Gemaltes zu unterscheiden 
vermögen. Ein ähnlicher Triumph des malerischen Chiaroscuro 
auf ebener Fläche ist in keinerlei Art von Wasserfarbentechnik 
erreichbar. 
S I9. Dehxzharheit der qlrarztilatzizien Liehlreßeuvzfon und Ah- 
sorptiwz der Oelfarbeh verzzzöge ziersehiezieherlei Diehe der Sehiehlzzrlg. 
Colztizzzzizeliehheit der Ahrfufuzzg der Liehfstdrhe, ermbglieht dureh die 
nzeehanirehe Gesehnzeidzlgheit und Dehnbarkeit der Binde- und Ver- 
dürzuungmziltel.  Prüfung dieser Erscheinungen auf liehlahsorhirezz- 
dem dunklem und hehtrigy-iehlirendern hellem (frztergrrzzlzd, ermöglieh! 
durch die mechanische Ezlgezzyehaf! de: Fesltroehlzen: der Bilzderlzitiel. 
Die Oelmalerei besitzt in ihren deckenden, halb und ganz 
durchscheinenden Pigmenten nicht nur im Ganzen eine Reihe 
an Lichtstärke allmählig abnehmender Reflektoren und Absor- 
benten und kann nicht nur jeden einzelnen von ihnen durch 
spärlichere oder reichlichere Proportion des durchsichtigen Binde- 
mittels bis zu gewissen Graden in der ihm eigenen Reflexions- 
kraft variiren, sondern sie führt auch in jedem Einzelpigment 
eine continuirliche Abstufung oder Abschattirung der Lichtstärke 
und F arbendeutlichkeit aus durch allmähligslen Uebergang des 
Auftrags aus hoher zu dünnster Schicht, oder umgekehrt. Sie 
unterlegt zu diesem Zweck die verschiedenen Pigmente mit 
entweder dunklen, lichtabsorbirenden, oder hellen, lichtreflek- 
tirenden Untergründen, welche durch die verschiedenerlei Ab- 
stufungen der Schichtenhöhe des auf sie aufgetragenen Pigmentes 
stärker oder schwächer herwirken. 
Um diese Erscheinungen zu prüfen, fertigen wir uns zwei 
Tafeln an, die eine aus vollkommen reinem, stark reflektirendenl 
Weiss, die andere aus tiefer, firnissgetränkter Schicht von Elfen- 
beinschwarz, das wir auf die in S 17 angegebene Weise noch
	        
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