Volltext: Die optischen Besonderheiten der Oelmalerei (Theil 1)

Dnrchsichtigkeit des öligen und harzigen Bindemittels das 
Aehnliche mehr oder weniger auch bei allen übrigen Pig- 
menten, die zwischen den dunkelsten und durchsichtigsten und 
den deckendsten, hellsten Extremen der Palette sich einreihen 
und theils mehr dem einen, theils mehr dem andren dieser 
Extreme sich nähern; sämmtlich sind sie lichtärmer, dabei ge- 
sättigter in ihrer Farbe, als ihre Aequivalente in NVasserfarben, 
aber nicht alle im gleichen Grade und Verhältniss. Die härteren 
und dichteren unter ihnen, die das Oel nicht so sehr durchtränkt, 
stehen ihren Aequivalenten in Wasserfarben näher, als die 
weniger dichten und für das Oel leichter durchdringlichen den 
ihrigen. So verfügt die Oelmalerei über einen grösseren Reich- 
thum und grössere Unterschiede von deckenden und trans- 
parenten, stumpfen und intensivfarbigen, helleren und dunkleren 
Pigmenten. jede einzelne Oelfarbe lässt sich überdies bis zu 
gewissen Graden in ihrer Deckkraft, Stumpfheit und Hellig- 
keit, oder in ihrer Transparenz, Sättigung und Dunkelheit 
variiren und hin und her bewegen, jenachdem man sie massiger 
oder reichlicher. mit durchsichtigem Bindemittel versieht. Be- 
sonders dehnbar erweisen sich in solcher Weise sämmtliche 
hellen und dunklen Erd- und Ockerfarben, die sowohl zu Deck- 
farben, als Lasurfarben gemacht werden können, und fast ebenso 
ist dies bei Cadmium und Zinnober, ja sogar bei Neapelgelb 
der Fall. 
"Fernerhin: Von allen Oelfarben kann das weissliche Ober- 
Hächenlicht getilgt und hierdurch ihr Ton verdunkelt werden 
durch Absorption von obenher mittelst durchsichtiger Lasur. 
Die Farbe aller ist durch Lasur mit ihrer Complementär- 
farbe zu grauen oder schwärzlichen Tönen, ohne Oberflächenlicht, 
neutralisirbar. 
Und eine jede von ihnen wird durch Zumengung von hell- 
deckendern NVeiss zur hellen, Oberflächenlicht reflektirenden 
Deckfarbe, ohne aus ihrer Localfarbe zu fallen. 
Diese Sätze gelten natürlich ebenso für alle Mischtöne, die 
durch Mengung verschiedener Pigmente möglich sind. 
Stellen wir in Oelmalerei die verschiedenen hellen und 
dunklen Deckfarben und die verschiedenen hellen und dunklen
	        
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