weise zur Darstellung der Naturerscheinung tauglichen Eigen-
schaften emsig aufsucht, dieselben auf das Genaueste studirt
und auf das lVlöglichste ausnützt, dann aber dem Material Nichts
zumuthet, wozu demselben die Kräfte absolut fehlen.
Dieses wird zuerst an der Grundlage aller Malerei, an der
Zeichnung und an deren technischem Vehikel, der Zeichen- oder
Malfiäche, erörtert.
Zu den einer rationellen Technik der Oelmalerei hinsichtlich
des Colorites zufallenden Aufgaben übergehend, sucht die Schrift
im nächsten Abschnitt in knapper, Malern leichtverständlicher
Weise das Nothwendigste zusammenzufassen, das für den vor-
liegenden Zweck aus der physikalischen Lehre vom Licht und
den Farben in Betracht fällt. Sodann folgt die Anwendung
desselben auf die verschiedenen üblichen Malweisen: Pastell,
Fresco, Tempera, Aquarell, es wird gezeigt, worin und aus
welchen physikalischen Gründen das Farben- und Bindemittel-
Material der Oelmalerei den Materialien jener Techniken an
optischen Eigenschaften überlegen ist; welche Licht- und Farben-
Charaktere in ihm durch blosse Variation der Schichtungsweise
und die hiedurch bewirkten Modificationen der LichtreHexion
hervorruf bar
sind.
Fast alles in diesen Abschnitten vorkommende Physikalische
ist, wie die zahlreichen Citatangaben bezeugen, aus Brückds
"Physiologie der Farben" geschöpft so gut oder mangelhaft,
als der ungelehrte Verfasser gegenwärtiger Schrift dieses ver-
stand. Möchte es die Lernenden zum lleissigen Studium des
von dem unvergesslichen Meister und Freunde für Kunstbeflissene
geschriebenen Originalwerks anregen können!
Weiterhin wird auseinander gesetzt, welche Bedeutung jene
im Oelfarbenmaterial hervorrufbaren Erscheinungen für eine
treffendere Schilderung der im Bereiche der malerischen Dar-
stellung liegenden Farben- und Lichtwirkungen haben. Es
werden an der Hand der farbigen Hilfstafeln die Operationen
und die Ordnung des geregelten, rationellen Malverfahrens vor-