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Zweiter Abschnitt.
Herstellung des Ultramarins.
Diesen Bodensatz wasche man mehrmals mit reinem Wasser,
bis das Wasser vollkommen klar bleibt und bis es, wenn man et-
was davon mit dem Finger auf die Zunge bringt, gar keinen Bei-
geschmack mehr hat. Man wird dadurch nur eine einzige,
aber sehr gute Sorte Ultramarin erhalten. Hierauf beobachte man
beim Abgiefsen, Trocknen und Brennen des Blau alles, wie es vor-
her beschrieben ist, und die Operation ist beendigt.
Wahrscheinlich hat bei dieser Operation die Pottasche den
Talg in eine Seife verwandelt, welche die Steinteile entweder
auflöst oder zurückhalt, und nur das Ultramarin frei läfst. Nach
Herrn Töpff er liefert dieses Verfahren, wenn alles Übrige sonst
auch gleich ist, das meiste Ultramarin, und wenn man sich von
diesem Vorteil überzeugt hat, so ist es in jeder anderen Hinsicht
den beiden vorangehenden vorzuziehen.
Wie bei jedem Verfahren die Behandlung des Lapis Lazuli und
der Paste die nämliche ist, ebenso auch die letzte Operation, das
Brennen des Ultramarin, die Umwandlung in Pulver und Aufbe-
wahrung in Flaschen.
das
Viertes Verfahren,
Ultramarin aus der Paste zu
Ziehgnl)
Wenn die Paste in jeder Beziehung, wie oben angegeben,
bereitet ist und man dieselbe je nach Warme oder Kalte der Luft
hat ruhen lassen, bricht man sie in kleine Stücke und reibt sie
mit dem Läufer und so viel Wasser, als notwendig, um einen Brei
in der Stärke guter Milch, aber nicht so dick wie gute Sahne, dar-
aus zu machen. Dann bearbeitet man einige Minuten lang diesen
Brei mit dem kleinen Besen ohne Rinde in einem dazu passenden Ge-
fäfs und giefst ein wenig gut aufgelöstes Gummiwasser, Während
man noch immer die Farbe peitscht, hinzu, etwa in dem Verhält-
nis, als 0b man Farbe zum Gouachemalen daraus machen wollte,
d. h. also: mit wenig Gummi. Wenn alles gut untereinander ge-
mischt ist, gielst man die ganze Masse schnell (bevor sie Zeit ge-
iiyi-
1) Ebenfalls nach Herrn
Töpffefs Angaben.