Trocknen.
Letzte Operation.
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Man mufs also sehr vorsichtig dabei sein, damit der Boden-
satz nicht in Bewegung kommt. So giefst man das Wasser gleich-
mafsig und langsam ab, bis man sieht, dafs man auf dem Punkte
ist die Farbe mit in Bewegung zu bringen. Dann setzt man das
Gefafs sanft nieder und lafst es ruhen, bis sich die Farbe von
neuem gesetzt hat.
Es ist gut, unter das Gefafs, mit dem man gerade zu thun
hat, alsdann eine Stütze unterzulegen, um den äufsersten Grad der
Neigung, welche man ihm gegeben hatte, beibehalten zu können.
Dadurch lauft man weniger Gefahr, den Bodensatz von neuem in
Bewegung zu bringen.
Wenn sich alles wieder gesetzt hat, so nimmt man eine kleine
Spritze von Elfenbein oder Zinn, und saugt damit das übrige Wasser
nach und nach sanft ab. Man kann das auch mit einem kleinen
Heber abziehen, welcher in einem Bande von Baumwolle oder einem
kleinen baumwollenen Docht besteht, dessen eines Ende man ins
Wasser steckt und das andere aufserhalb des Gefafses auf einen
Teller hängen lafst. Durch dies Verfahren verliert sich das
Wasser ohne weiteren Anstofs. Dies thut man so lange, bis bei
dem Anziehen des Wassers die Farbe selbst auf dem Punkte
steht, in die Spritze oder den Heber zu dringen. Alsdann hört man
auf und lafst die übrige Feuchtigkeit verdunsten, indem man das
Gefafs, gegen Staub verwahrt, auf einen warmen Ofen oder in
warme Asche stellt.
Wenn alle Farbe trocken ist, so nimmt man sie reinlich weg,
indem man sie überall mit einem Stückchen sehr dünnen und
biegsamen Horns, in der Gröfse eines Kartenblatts abschabt, dem
man mit den Fingern die nötige Krümmung geben kann, um die
inneren Seiten des Gefafses damit zu reinigen; auch mufs das
Stückchen Horn auf der Seite, womit man schabt, scharf sein.
Das so gewonnene Pulver sammelt und schüttet man zusammen,
verwahrt es in einer reinen Büchse oder einem feinen glatten
Papier, bis man die letzte Operation vornimmt.
Letzte
Operation.
Wenn alles Ultramarin nach
trocknes Pulver verwandelt ist,
B0 u vier-Ehrhard t, Ölmalerei. 6. AuH.
obiger Anweisung in ein ganz
das man sorgfältig gesammelt
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