Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

des Ultramarins. 
Herstellung 
Einleitendes Verfahren. 
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Diese Operation wiederhole man drei- oder viermal hinter- 
einander, bis der Stein mürbe genug geworden ist, um ihn ohne 
grofse Schwierigkeit mit dem Hammer klein schlagen zu können. 
Dieses Brennen hat einen doppelten Nutzen, teils macht es den 
Stein viel mürber, teils verbrennt und verflüchtigt sich aller 
Kupferkies und andere darin enthaltene Schwefelteile. 
Die Stücke, welche wenige oder gar keine blauen Adern haben, 
werden dann mit einem kleinen scharfen Hammer getrennt, damit 
man nicht die Mühe des Reibens darauf verwendet, die doch nicht 
lohnen würde. 
Die ausgesuchten Stücke zerbricht und stöfst man in einem 
grofsen eisernen oder stählernen Mörser mit einer Keule von 
eben dem Metall, wenn dies nicht in einem steinernen Mörser ge- 
schehen kann. Man brauche keine bronzenen oder kupfernen 
Mörser, sie verändern und verderben die Farbe merklich.  
Der Mörser wird mit so weiter Leinwand oder einem so 
grofsen Leder bedeckt, dal's man die darunter gesteckte Keule 
mit dem Oberteile dieser Hülle fassen und leicht bewegen kann. 
Um den Mörser rnufs die Hülle mit einem Band befestigt sein. 
Ohne das würden die Splitter des Steins, von dem auch nicht zu 
viel in den Mörser gethan werden darf, herausspringen. 
Wenn der ganze Stein pulverisiert ist, so siebt man ihn so 
lange durch, bis alle Teilchen wie ordinarer Sand sind; die 
stärkeren Stückchen stöfst man von neuem, bis sie so klein wer- 
den, dafs sie durch ein Haarsieb gehen. 
Den fein gepulverten Lapis Lazuli reibt man in destilliertem 
Wasser rein, in kleinen Portionen, ungefahr ein Lot und noch 
weniger auf ein Mal, wenn der Reibstein oder die Glasplatte nicht 
von grofsem Umfang sind. Wenn man das Ganze gerieben und 
in ein feines unfühlbares Pulver verwandelt hat (denn auf diese 
aufserste Zartheit kommt sehr viel an), so reibt man dieses Pulver 
mit Wasser noch weiter, bis so viel Wasser verdunstet und die 
Masse ungefahr so dick wie starker Mehlkleister geworden ist, so 
hebt man es ab und läfst es in Häufchen trocken werden. 
Wenn diese Häufchen Farbe vollkommen trocken sind 
(welche etwa am folgenden Tage, wenn das Trocknen durch Sonne 
oder durch ein schwaches Feuer beschleunigt ist, der Fall sein
	        
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