Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Mischung, 
Durch 
durch schlechte Bereitung. 
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Erde ganz von der Palette verbannt sein, wie auch das Mineral- 
gelb. Die übrigen sind in der oben angegebenen Art und Weise 
sehr wohl zu gebrauchen. 
Beide Arten der Veränderung liegen in der Farbe selbst, 
wiederholen sich also immer, wo und wie sie auch gebraucht 
werden, da jedoch diese tiefen und (lurclisichtigen Farben, die 
nachdnnkeln, ihrer Natur nach meistens nur dünn (lasierend) ge- 
braucht werden, so sind sie wie eben gesagt ist, nicht zu ver- 
werfen. 
Der Gehrauch einiger Farben ist ferner 3) durch die Ver- 
änderungen bei ihrer Mischung mit anderen Farben 
bedenklich. Hierher gehören die Chrome, die grünen Zinnober, 
die Kupfer, d. h. Grünspanfarben, Mineralgrün u. s. w. Die Er- 
fzthrungen verschiedener Künstler über einige dieser Farben weichen 
wohl nur deshalb von denen anderer ab, weil die Art der Anwen- 
dung das Übel mindern oder mehren kann. Denn es ist hier- 
bei ein grofser Unterschied, oh dieselben z. B. gemischt werden 
und sich in ihren kleinsten Teilen unendlich oft berühren oder 
nur übereinander gelegt werden. Die eigene, sorgsam prüfende, 
praktische Erfahrung mufs die wesentlichste Stütze für den Ge- 
brauch solcher zweifelhaften Farben abgeben, wenn man nicht vor- 
zieht, dieselben je nach den gegebenen Mitteilungen lieber ganz 
zu verwerfen oder in der angegebenen Weise zu beschränken, und 
durch eine andere Verfahrungsweise sich daran zu gewöhnen mit 
unbedenklichen Farben dieselben Resultate zu erreichen. Mit zie1n- 
licher Sicherheit kann man aber annehmen, dal's alle angeführten 
Veränderungen der Farbe sich wesentlich innerhalb der nächsten 
fünf Jahre  vollziehen. 
Die Dauerhaftigkeit der Farben wird ferner beeinträchtigt: 
II. Durch ungenügende Sorgsamkeit bei der Herstellung und 
Zubereitung der Farben. Zunächst ist also für gute Bezugsquellen 
der Farben zu sorgen. Man mufs sicher sein, dafs ungehörige 
Mischungen, etwa von Chromgelb unter Neapelgelb oder lichten 
Ocker, von Zinnober unter rote Farben, um die Brillanz des 
Tons auf Kosten der Solidität dieser Farben zu steigern, nicht 
Vorkommen. Chemisch und technisch müssen die Farben so gut und
	        
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