Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Asphalt 
oder 
J udenpech. 
Mumie. 
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sichtigen Farben, mithin kann man ihr den Ton geben, den man 
zu erlangen wünscht. Aber sie dunkelt nach. Ein Fehler, wel- 
cher aus ihrer erdpechhaltigen Natur entsteht, und dann daraus, 
dafs sie gar nicht trocknen würde, wenn man sie nicht vollstän- 
dig nur mit Trockenfirnis anmachte. 
Daher mufs man sich derselben nie bedienen, um Zurück- 
liegendes zu lasieren, sei es auch nur wenig entfernt. Dies würde 
zwar nicht sogleich bemerkbar sein, allein nach Verlauf einiger 
Zeit, wenn die Lasuren anfangen nachzudunkeln, würde es Haltung 
und Harmonie des Bildes schädigen. Man mufs blofs in den dun- 
kelsten Schatten davon Gebrauch machen und da, wo man nicht 
zu befürchten hat, jemals zu viel Kraft verwendet zu haben, oder 
in so dünner Lasur, dafs diese eben nur den Ton etwas verändert. 
Für alle übrigen Partieen ist dem Preufsischen Braun Nr. 22 
der Vorzug zu geben, welches dem Asphalt sehr nahe kommt 
und den angeführten Fehler nicht hat. 
Von 
der 
Mumie. 
Diese Farbe, genügend bekannt, ist nicht immer ganz be- 
ständig. Sie hat die Farbe des Preufsischen Braun Nr. 22, nur 
dal's sie gelblicher ist. Sie trocknet eben so schwer als der Asphalt, 
aus dem sie  eigentlich nur besteht. Sie ist demnach wirkliches 
Erdpech, wie jener, und überdies noch von einer gewissen fettigen 
Körperlichkeit. 
Ihr Gebrauch ist dem des Asphalt ähnlich zu gestalten, nur 
dafs ihre Eigentümlichkeit und die geringere Tiefe ihres Tons ihn 
{mehr beschränkt als erweitert. Sie soll ja aus der wirklichen pul- 
verisierten Mumie hergestellt werden. Die reine Mumie giebt auch 
eine schöne Farbe. Die Knochen, Leinwand und Harze aber geben 
eine trübe, schlechte und sehr nachdunkelnde Farbe. Oft wird 
die Mumie aber auch durch braun gebrannte organische Stoffe 
künstlich hergestellt. Je nachdem sie nun aus dem einen oder 
aus dem andern Material gemacht ist, wird sie besser oder schlechter 
zu verwenden sein.  
	        
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