Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Erster 
Abschnitt. 
Orange Braun. 
Asphalt oder 
J udenpech. 
andere Farben. Es würde also sehr unzwecklnäfsig sein, sich der- 
selben zur Anlage zu bedienen, weil sie die Leinwand nicht genug (leckt. 
Ein 
anderes 
Braun 
(allg 
englischem Berliner Blau verfertigt. 
braun seltener verwendbar). 
Orange 
Durch Brennen des englischen Berliner Blau erhält man ein 
Braun, das eben so zart als das vorhergehende ist und eben die 
Durchsichtigkeit hat; seine 'l'iefe aber ist sehr verschieden. Es 
hat beinahe die Farbe der ungebrannten Terra di Siena, dunkelt 
aber nicht nach wie diese, und ist ihr deshalb vorzuziehen. Es 
trocknet ziemlich gut, es verändert sich ganz und gar nicht, man 
mag es rein oder vermischt gebrauchen. Wegen seiner grofsen 
Leichtigkeit ist es nicht dick zu gebrauchen, es lasiert aber 
noch besser als die gebrannte Terra di Siena. Es ist viel schöner 
als die Mittelocker Nr. 5, denen es in der Farbe etwas ähnelt, 
aber es ist viel brillanter und etwas rötlichen Es ist so zart 
und fein, dafs man es beinahe nicht zu reiben braucht. Es scheint 
weiter nichts als eine Art sehr gereinigten Ockers zu sein, welcher von 
den eisenhaltigen Teilen des Berliner Blau herrührt, so dafs es einen 
ganz reinen Ocker darstellt, der mit keinem Mergel vermischt ist. 
Dieser Ocker ist denen zu empfehlen, welche sehr kleine Ge- 
mälde sorgfältig ausgeführt malen und nur die reinsten Farben 
anwenden wollen; für grolse Gemälde würde er unzweckmafsig 
und zu kostbar sein, denn von einer ziemlich grofsen Quantität 
des englischen Berliner Blau, Welches man brennen muls, bleibt nur 
wenig übrig. 
24. Asphalt oder Judenpech. 
Obgleich der Asphalt nurErdpech ist, (las, wie schon bemerkt 
ist, immer nachdunkelt, so ist dies doch kein Grund, diese Farbe 
von den guten Farben auszuschliesen Die alten Maler, besonders 
aber die Niederländer, haben sich desselben jederzeit bedient. 
Diese Farbe ist zum Lasieren vortrefflich, wegen ihrer schönen, 
tiefen Bisterfarbe, wegen ihrer vollkommenen Durchsichtigkeit und 
wegen der Leichtigkeit, mit der sie sich, durch ihre außerordent- 
liche Teilbarkeit in so dünnen Lasuren, als man wünscht, verar- 
beiten läfst. Sie vermischt sich auch mit allen übrigen durch-
	        
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