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Erster
Abschnitt.
Terra di Siena.
Gebrannte
ein Mittelocker Nr. 5 wird sie hierzu sehr gut ersetzen. Das
Preufsischbraun, das allerdings nicht so gelblich ist, aber auch nicht
nachdunkelt, wird bei Lasuren sehr gut ihre Stelle vertreten.
Wem an der Erhaltung seiner Arbeiten gelegen ist, der
nimmt diese F erbe nie auf seine Palette oder wenigstens nur, um
sie zu dünnen und leichten Lzisuren zu verwenden.
Gebrannte
Terra
di
Siena.
Diese aus der ungebrannten Terra di Siena durch Brennen der-
selben hervorgebrachte Farbe von sehr schöner, warmer, orange-
brauner Färbung ist durchsichtig und wie alle gebrannten Farben
dem Nachdunkeln und Nachschwärzen bei Weitem weniger ausge-
setzt, als dieselben Farben ungebrannt Diese ist genügend dauer-
haft, ihrer Natur nach wesentlich zum dünnen Übergeben (Lasieren)
anderer Farben geeignet. Die Vermischung mit metallischen
Farben, namentlich mit Weifs immer zu vermeiden. Durchsichtig
und stark färbend wird man den dunkeln Lacken (12 und 13),
dem Schwarz, dem Kobalt und dergleichen mehr durch Mischung
mit ihr die verschiedenartigsten Modifikationen gehen können. Immer
mu's man möglichst wenig von ihr dazu verwenden, damit, wenn
und da sie nachdunkelt, der Ton der andern Farben nicht zu sehr
verschwindet.
Die gebrannte Terra di Siena als Lasur dünner oder dicker,
rein oder mit andern Farben in der eben angegebenen Art ver-
mischt, aufgetragen, wirkt so kräftig, daPs sie nur für Gegenstände,
welche sich im Vordergrunde befinden, gebraucht werden kann.
Mag sie also zu Terrain, Laubwerk, Möbeln, zu den kräftigsten
Schatten des Fleisches, zu Gewändern gebraucht worden sein,
immer werden diese Gegenstände dem Auge des Bcschauers als
die ihm nächsten auf dem Bilde erscheinen.
Brennen
Das
dieser Farbe geschieht in folgender Weise. Man thut ungehrannte
Terra cli Siena, welche vorher in Stückchen höchstens in der
Stärke von einer grofsen Erbse gebrochen ist, in einen eisernen
Löffel und lässt das Ganze bei einem lebhaften Feuer rot glühen,