Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Smalte oder Kobaltblau. 
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schiedenartige Operationen beim Glühen. Es ist eine vollkommen 
Sichere und gute Farbe, die mit allen Farben vermischt werden 
kann ohne Nachteil für diese, in so weit letztere ebenfalls gute 
und sichere Farben sind. 
Übrigens ist der Kobalt und die Smalte, die ebenfalls aus 
Kobalt hergestellt Wird, eigentlich weiter nichts, als ein blauer 
Glasfluls. Er farbt daher nicht stark, wie z. B. das Berliner Blau 
und einige andere Farben, die sich bis ins Unendliche zerteilen, 
die Mischungen damithsind deshalb weniger bemerkbar, wenn man 
nicht viel davon verwendet. 
Woher immer die trocknende Eigenschaft des Kobalt kommen 
mag, genug sie ist da und wenn man gröfsere Flächen damit zu 
decken hat, sehr unbequem, zumal mit Weifs gemischt, wie das in dem 
Himmel einer grofsen Landschaft oder historischen Bildes der Fall 
ist. Es ist deshalb sehr zu bedauern, dafs das ebenfalls aus Ko- 
balt hergestellte Thenard'sche Blau fast gar nicht in Gebrauch 
gekommen ist. Es bleibt da nichts übrig, als schnell zu arbeiten 
und der Anfanger mufs durch öftere Übermalung die Feinheit des 
Tons zu erreichen suchen, die er beim ersten Mal nicht hat er- 
langen können. Dies natürlich immer nur, wenn die Untermalung 
genügend trocken ist. 
Wenn man den Kobalt mit anderen Farben vermischen will, 
ausschließlich nur um deren Trocknen zu beschleunigen, so 
mufs man sich wohl in acht nehmen, dal's man die vorher an- 
gebene Quantität nicht überschreitet, wenn man in einer warmen 
und trocknen Jahreszeit arbeitet, und besonders wenn in (der 
Mischung sich Weifs befindet, denn nach vier bis fünf Stunden 
würde man die Farbe nicht mehr behandeln können, weil das 
Weil's und der Kobalt oder die Smalte zugleich zwei starke 
Trockenmittel sind. 
Man wirft dem Kobalt nicht ganz mit Unrecht vor, dal's er 
nicht recht fest an der Grundierung oder Untermalung hafte und 
mit ihr verbunden sei, so dafs er sich bei ganz trocknen Malereien 
leicht abreiben liefse und bei dem Abnehmen eines alten Firnisses reich- 
lich und leicht mit abgerieben werde. Letzteres wird nun sehr leicht 
vielen Farben begegnen und ersteres nur zu befürchten sein, wenn 
mit der reinen Farbe ohne Zusatz anderer Farben lasiert worden ist
	        
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