Ultramarin.
Sehr dunkelblaues
Blau.
Berliner
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gen Abschnitt gesagt ist, nur noch wenig hinzuzufügen. Da dem-
nach die Ultramarinarten sich nur von einander unterscheiden, je
nachdem sie mehr oder weniger mit Blau gesättigt sind, so wird
man natürlicher Weise die dunkelsten Arten für alle Töne, die
Kraft und Tiefe fordern, oder rein nur für dunkelblaue Gegen-
stände anwenden.
Wenn überhaupt, wird man diese dunkle Ultramarinart
nur lasierend anwenden, rein wenn die zu lasierenden Gegen-
stände in das Kornblumenblau, mit mehr oder Weniger dunkelm
Lack gemischt, wenn sie mehr ins violettblaue gehen sollen.
Über den Zusatz von Trockenöl ist dasselbe zu sagen, wie beiy
der helleren Ultramarinart, so wie überhaupt für alles übrige
hierbei Beachtenswerte auf den Abschnitt von den Lasuren zu
verweisen
ist.
Das
Berliner
Blau
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englischer
Fabrik.
Aus Eisencyan-Verbindungen (Eisencyanur und Cyanit) und ge-
legentlich auch andern Zusätzen, Thonerde, Schwerspat u. a. m.
hergestellt, wurde von Dippel in Berlin erfunden, daher
es auch Berliner Blau genannt wird. Jedoch wird dieses
Blau jetzt überall gemacht. Lange Zeit war das in England
fabricierte Berliner Blau bei Weitem das vollkommenste und beste.
Das englische Berliner Blau, blofs mit GIIIIIDÜWELSSGT angemacht,
der freien Luft und im Sommer sogar der Sonne ausgesetzt, hat
sich vollkommen gehalten und zwar bei Versuchen bereits weit
über dreifsig Jahre. Während dieser beträchtlich langen Zeit hat
es gar keine merkliche Veränderung erlitten, obgleich es mit
Kremser Weifs sowie mit gelben und roten Ockern und verschie-
denen anderen Farben vermischt war. Dagegen hat sich dasjenige,
welches mit Zinnober versetzt war, ziemlich verändert, allein auch
diese Veränderung erfolgte erst einige Jahre nachher, nachdem es
zur Probe ausgestellt war. Hieraus ersieht man, dal's ein gutes
Berliner Blau in Wasser gebraucht, fast unveränderlich ist. In Öl
angewandt ist es nicht ganz das nämliche, denn es wurde etwas
grünlicher oder bräunlicher, jedoch sehr wenig bei gut präparier-
ter Farbe, viel stärker bei weniger guten Präparaten.