28
Abschnitt.
Erster
Ultramarins.
Kennzeichen und Gebrauch des
ohne die Schönheit seiner Farbe zu verlieren, und wenn man ihm
etwas vorwerfen Wollte, so wäre es nur, dafs es, mit Öl gebraucht,
je älter es wird, sich gewissermaßen von diesem Bindemittel schei-
det und dann schärfer und greller blau erscheint. Man hat dem-
nach zu befürchten, dalis es bei Gewändern, bei einem Himmel
und in den sanften Halbtönen des Fleisches etc. mit der
Zeit brillanter erscheint und stärker hervortritt. Immer aber sind
diese Übelstände beim Ultramarin außerordentlich viel geringer
als bei andern blauen Farben.
den man von dem Ultramarin machen mufs.
Gebrauch,
Man gebraucht diese edle und kostbare Farbe heutzutage
selten, das Kobaltblau, das ihm in den dunkelsten Nummern sehr
nahe kommt, wird statt seiner genommen, während es in früheren
Zeiten fast ausschliefslich angewendet worden ist.
Natürlicher Weise würde man es niemals zu Untermalungen
oder zu sehr gebrochenen Farben verwenden, wo ein Blauschwarz
(im Verzeichnis von Bouvier mit "ü bezeichnet, zumal Nr. 31)
mit einem kleinen Zusatz von Berliner Blau oder Kobalt aus-
reichend ist, wie etwa gelegentlich bei Gewändern, Lüften
und dgl. m.
Man gebraucht es nur, wo es sich um sehr reine, brillante
und doch nicht scharf und schreiend blaue Töne handelt. In Fleisch-
tönen und in Lüften würde man es mit Weifs und anderen Farben
gemischt anwenden müssen. Sonst durchschnittlich nur als Lasur
und wird über diese Art der Verwendung seiner Zeit in dem Ab-
schnitt von den Lasuren das Weitere bemerkt werden. Hier nur
so viel davon, dafs der Zusatz von Trockenöl der bei den Lasuren
notwendig ist, weil die Farbe langsam trocknet, entweder nur mit
aufserst wenig Trockenöl gemacht werden mufs, damit das sehr
gelbe Öl das Ultramarin nicht grünlich farbt, oder, 3180 lOGSSGI,
mit dem gelblichen Mohnöl, was farblos ist.
Sehr
dunkelblaues
Ultramarin
VOIl
der
feinsten
Sorte.
Da
nämlich
alle Eigenschaften des Ultramarin von derselben Substanz,
vom Lapis Lazuli herrühren, so ist zu dem, was im vori-