Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Erster Abschnitt. 
roter Lack, IPlorontiner Lack. 
Karminlack, 
Da sie sonst nicht mehr Kraft und Farbe zeigen würde als das 
Rot der Schminke. 
Wenn die Krapplacke nicht gut gemacht sind, so ist ihre 
Farbe nicht nur unrein, sondern sie haben auch so wenig Körper, 
dal's man sie übermaVsig dick auftragen müfste, was an und für 
sich schon ein grofser Übelstand sein würde. 
Den rosa Krapplack iindet man jetzt in vier verschiedenen 
Arten vor, hellrosa, rosa, dunkelrosa, warm rosa. Ganz vorzüglich 
ist der Bettkoberlack von warmer hellroter Färbung, eben so der 
Steinersche Lack. Im Anfang genügt es, sich eine dieser Arten 
anzuschaffen, die andern erst, wenn man vorgeschritten ist und 
den Wert zu schätzen versteht, den die feinen Verschiedenheiten 
mannigfaltiger Färbemittel darbieten. Sicher sind eben alle Krapp- 
lacke. Dagegen verbleichen 
Karminlack, 
roter 
Lack, 
Florentiner 
Lack, 
alle und müssen daher nie gebraucht werden, mit Ausnahme 
des gebrannten Karmin- und Florentiner Lecks, der wieder- 
um eine ganz vortreffliche und sichere Farbe ist.  
Man verkauft eine Menge Karminlacke von violetter oder 
karinoisinroter Farbe. S0 schön diese auch erscheinen, sie haben 
gar keine Beständigkeit. Gebrannt aber geben Karniin und Floren- 
tinerlack und besonders der venetianische, wenn man ihn "zieht 
findet, die sehr dunkle und ganz sichere Purpurfarbe, die unter 
Nr. 13 angeführt ist.  
Gegen alle übrigen Lacke inufs man sehr mifstrauisch sein, 
denn sicher sind eben nur die Krapplacke. Bouvier hat mehr 
als fünfzig Sorten von denen, die nicht aus dem Krapp gemacht 
sind, versucht und gefunden, dal's keine, selbst die beste, langer 
als einige Monate der Luft und der Sonne Widerstand leistete. 
Indessen können auch diese Lacke zum Brennen sehr wohl 
geeignet sein, wie der venetianische, Während gerade die guten 
Krapplacke beim Brennen grau werden. Für diesen Zweck stellt 
man vorher mit ihnen Versuche an: Oitronensaure darf sie nicht 
verändern, durch fixes Laugensalz oder aufgelöste Pottasche 
dürfen sie nicht violett, vom Weinessig nicht gelblich werden.
	        
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