Gegen die durch Druck scharfer Kanten entstandenen Beulen
sind die Hülfsmittel ebenfalls oft, eigentlich meistenteils, nicht voll-
ständig ausreichend. Nachdem die Leinwand von neuem so straff
wie möglich aufgespannt ist, mufs man das Gemälde horizontal
auf eine vollkommen ebene und glatte Flache legen, eine gleich-
falls" glatte Platte von Holz oder Stein, so beschwert als not-
wendig erscheint, darauf. Beides läfst man dann längere Zeit
so ruhen oder, man versucht die Beule mit einem möglichst heifsen,
der Malerei jedoch noch nicht schädlichen, Bügeleisen auszubiigeln.
Ein stärkeres, jedoch nichtüberall anzuwendendes Mittel, was bei
neuer Leinwand und einem nicht zu schweren Schaden dieser
Art sich fast immer bewahrt hat, ist, die Faden der Leinwand
auf der Rückseite ein wenig feucht zu machen, wonach sie sich
beim Auftrocknen wieder straff ziehen können. Verstärkt kann
dies Verfahren noch dadurch werden, dafs die noch feuchte Lein-
wand mit dem warmen Bügeleisen übergangen wird. Natürlich
darf das Feuchtmachen nicht übertrieben werden, weil sich sonst
die Grundierung von der Leinwand ablösen könnte, und bei sehr
alter Leinwand bleibt- es immer ein gewagtes und oft gar nicht
anwendbares Experiment.
In den Fallen, wo durchaus Abhülfe geschafft werden mufs,
weil der Schaden zu störend und die bisher angegebenen Mittel
unwirksam geblieben sind, wird nichts erübrigen, als einen Ein-
schnitt zu machen oder wohl gar den Überschufs auszuschneiden,
wenn der Schaden es verlangt und die Stelle des Bildes, wo er
sich befindet, es erlaubt. Dann werden die zugeschürften Enden
über einander gelegt "und so auf einander befestigt, wie dies im
Abschnitt III. beschrieben ist. Als aufserstes" und letztes Mittel
bleibt nur
Wand und
das Abnehmen der ganzen Malerei
das Übertragen derselben auf eine
von der
_neue.
alten
Lein-
Schlufsbemerklliug".
Bei einem allgemeinen Überblick über den Inhalt der vor-
angegangenen Abschnitte ergiebt sich in Bezug auf die Mittel, die
bei der Restauration alter Bilder gebraucht werden, dafs einige