wiederhergestellter Stellen.
[Tberznalun g
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sonders in der unmittelbaren Umgebung der mit dem Kitt aus-
gefüllten Löcher und Slarünge genau und deutlich zu erkennen.
Einige Restauratoren reiben zu diesem Ende die Umgebung der
zu übermalenden Stellen mit etwas Öl oder Kopaivabalsam an
und wischen dies dann sorgfältig ab, wonach der Ton zwar ein
weniges stumpfer und weniger tief, als er eigentlich ist, aber doch
noch (leutlich genug erscheint, um als Führer bei dieser Über-
malung dienen zu können. Aufser dem Übelstand, dafs man
bei diesem Verfahren das Ganze durchaus nicht übersehen kann,
ist dann noch immer zu fürchten, dafs die eingeriebenen Stellen
doch etwas nachdunkeln und brauner werden. Deshalb ist das
Verfahren vorzuziehen und weiter anzuraten, wonach dem ganzen
Bilde ein leichter Überzug von Firnis gegeben und dann auf
diesem erst gemalt wird. Freilich ist zu fürchten, dal's bei einer
späteren Abnahme des Firnis auch diese Restaurationen mit ab-
genommen werden, wenn aber die zu restaurierenden Stellen sich
gar etwa über die ganze Bildfläche, wenn auch in kleinen und
kleinsten Dimensionen ausbreiten, so würde ja doch kein anderes
Verfahren am Platze sein.
Nachdem man auf diese Weise erlangt hat zu sehen, was zu
1nacl1en ist, darf man nicht mit der gewöhnlichen Ölfarbe
in gewöhnlicher Weise diese Stellen dick übermalen. Denn
wenn der Ton auch noch so gut getroffen ist, so wird das unaus-
hleibliche Nachdunkeln jeder Ölfarbe diese Stücke später immer
wieder als Flecken hervortreten lassen. Wollte man aber auf dieses
Nachclunkeln hin die Stellen heller und anders malen, so würde
das doch nur ein unberechenbarer, unsicherer, wohl niemals ge-
lingender Versuch sein. Wenn daher zu diesen Restaurationen
durchaus (Ölfarbe gebraucht werden soll, so darf man nur mit
einem dünnen Auftrag lasierend malen, und trocknen diese Stellen
dann heller auf , so ist mit einer neuen leichten Lasui" bequem
nachzuhelfen.
W0 es die Art der Malerei des alten Bildes erlaubt, können
solche Ausbesserungen in Tem pera gemacht werden, da diese
Farben sich nicht wie die (Ülfarben durch ihr Bindelnittel ver-
ändern.
sischem
oder
Durch ein leichtestes Übergehen mit Ölfarbe
Firnis wird dann die Tempera fest gemacht.
franzö-