Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

466 
Anhang. 
der Gemäwlde. 
Restauration 
ganzen Malerei auf eine neue Leinwand,  aber zur gröfsten 
Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Überlegung sollen und müssen diese 
Bedenken allerdings auffordern. 
Es liegt auf der Hand, dass die Mittel zur Reinigung dic- 
selben sind, die überhaupt Schmutz aller Art fortbringen und 
beseitigen können, mit Berücksichtigung der Eigentümlichkeit des 
Materials eines Gemäldes. Zur Verwendung kommen also: 
An Substanzen: Wasser, Seife, schwarze Seife, 
Leinöl, Mohnöl, Nufsöl, Terpentinöl, Spiritus, Putz- 
WHSSGI". 
An Gegenständen: Schwämme, Baumwolle, Lein- 
wand, Borstpinsel, Messer verschiedener Art, Schab- 
eisen, Nadeln, sföitze Hölzchen etc. 
Alles einfache, dem Zweck entsprechende Mittel, keine Ge- 
heimmittel, die es hierbei nicht giebt. Das (ieheinmis beruht in 
der verständigen Anwendung, die für jeden besonderen 
Fall eine besondere sein mufs. Im allgemeinen lafst sich nur 
feststellen, dafs das gelindere und unschitdlichere Mittel dem 
schärferen und gefahrlicheren vorgezogen werden mufs. Wo also 
Wasser genügt, nimmt man keine Seife und noch weniger Spiri- 
tus oder Putzwasser, wo das Reiben mit dem Finger ausreicht, 
nimmt man keinen Schwamm oder Borstpinsel etc. etc. Auf die 
Sorgfalt aber, mit welcher auch das scheinbar einfachste Mittel 
das Wasser, allein verwendet werden darf, ist schon immer in 
bestimmtester Weise aufmerksam gemacht worden. 
Vielfältig ist und wird noch jetzt bald als ein xierstitrkendes 
Mittel zur Reinigung, bald als ein mildcrndes für den Spiritus 
die Po ttasche bei der Bilderrestauratien geloraucht. Von ihrer 
Anwendung ist jedoch entschieden abzuraten, da es scheint, 
dafs sie nicht ganz wieder fortgeschaift werden kann und dann, 
wenn nicht sogleich, doch nach einiger Zeit einen schiidliclien 
Einliufs auf die aus Pflanzenstolfen gezogenen Farben, also nament- 
lich den Kraplu, ausübt, der dann fast immer einen blaulichen 
Ton bekommt. 
In vielen Fallen, wenn die Farbenmasse sehr ausgetrocknet 
ist, also bei den meisten alten Gemälden, wird es geraten, wenn 
nicht sogar geboten sein, die Farbenmasse mit Kopaivaläalsam zu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.