Übertragen der
Malerei auf neue Leinwand.
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Blendrahmen gespannt, so gleichmäfsig wie irgend möglich mit
der oben angegebenen Klebmasse überzogen, ebenso die gereinigte
Rückseite der Malerei und beide über einander gelegt. Hierbei
mufs auf das sorgfaltigste vermieden werden, dal's irgendwo Zwi-
schenräume und Luftblasen bleiben, deshalb macht man beide
Teile nur nach und nach auf einander fest und zwar immer von
der Mitte ausgehend, damit sowohl die Luft als auch jeder etwaige
Überschufs der Klebmasse an den Seiten austreten kann.
Ist die Klebmasse beinahe trocken geworden, so übergeht man
die ganze Oberfläche mit einem warmen Bügeleisen, nicht so heifs,
dal's es irgend der Ölfarbe schädlich werden könnte, aber doch
heils genug um die Klebmasse wieder flüssig zu machen, sie da-
durch in alle Risse und Spalten hineinzupressen und somit jedes
kleine Stückchen, das sich von der Farbenmasse gelöst hatte oder
lösen wollte, sowie beide Teile überhaupt fest an einander zu be-
festigen. Selbstverständlich mufs bei dieser Opera-
tion die ganze Bildfläche auf einer vollkommen glat-
ten, ebenen und festen Unterlage aufliegen.
Da bei und durch diesen Teil des ganzen Verfahrens Gele-
genheit geboten ist, die Oberfläche vollständig gleichmäfsig und
eben auf der neuen Leinwand festzumaehen, so wird man dies
Übergeben mit dem Bügeleisen so oft wiederholen, als zweckmafsig
erscheint. Hierbei aber ist es vorteilhaft, stets von den Rändern
anzufangen, weil sich am Blendrahmen die Feuchtigkeit immer
am längsten halten wird.
Mehrere Tage hindurch läfst man nun das Gemälde in einem
vollkommen trockenen Raume ruhen, dann wird mit Hiilfe eines
Schwamms und warmen Wassers das über die Oberfläche des Bil-
des geklebte Papier samt der dazu verwandten Klebmasse entfernt.
Man thut dies immer in kleinen Partieen, um nicht mehr Feuch-
tigkeit auf das Bild zu bringen als unumgänglich notwendig ist,
wovor man sich sorgfältig zu hüten hat, ja man schützt sogar
die Ränder, wo sich doch sonst leicht Partikelchen der befestigten
Farbenmä-SSG löSen könnten, durch aufgeklebte Papierstreifen, die
eben nur über den Rand der Malerei selbst hinüberreichen.
Mitunter, wenngleich sehr selten, findet man nach Beseitigung
des aufgeklebten Papiers auf der Bildfläche Eindrücke und Un-