(ler
Das Übertrzmgen
Malerei auf eine neue Leinwand.
Ist die Farbenmasse eines Gemäldes nicht nur von kleinen
Rissen und Sprüngen durchzogen, sondern ist dieselbe im Begriff
sich in kleinen Stückchen von dem Grunde zu lösen, was durch
Alter, Feuchtigkeit, sonst ungünstige Umstände und tausend Zu-
fälligkeiten hervorgebracht sein kann, ist die Leinwand zu
miirbe geworden, so dal's die Fäden keine sichere Unterlage mehr
bilden, ist sie zerrissen, durch Feuchtigkeit ganz oder teilweise
bereits zerstört, haben die Bretter sich geworfen, sind sie gespalten,
oder ist der Wurm in ihnen, dann ist es" notwendig, die Ma-
lerei von ihrer alten undunbrauchbaren Unterlage abzuheben und
auf eine neue Leinwand zu übertragen. Dies ist zwar eine müh-
same, die gröfste Sorgfalt und Geschicklichkeit erfor-
dernde Operation, sie wird aber von den erfahrenen Restauratoren
unserer Zeit mit sicherstem Erfolge fortwährend in Anwendung
gebracht.
Von
Gemälden
auf Leinwand.
Sind die Gemälde auf Leinwand gemalt und sitzt die Malerei
überall noch vollständig fest, ist die Leinwand nur hier oder da
zerstört, wenn selbst nur an den Rändern und der Art, dal's man
sie nicht mehr aufspannen kann, da kein Nagel sie festhalten
würde, so braucht man nur die ganze Leinwand auf eine neue
festzukleben. Die sorgfaltigste Art dieser Operation kann man
sich aus dem nachfolgend beschriebenen Verfahren vollständig ent-
nehmen.
Droht aber die Malerei sich mehr oder weniger von der Lein-
wand abzulösen, so mufs sie von der alten Leinwand abgenommen
und auf eine neue Leinwand gebracht werden. In beiden Fällen
mufs man, um ohne Gefahr für die Malerei damit hantieren zu
können, dieselbe dadurch schützen, dafs man über die ganze Ober-