Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

(lrastische Mittel in Anwendung gebracht, Alkalien. Man mischt 
dann wohl l Teil kaustischen Salmiakgeist mit 2 Teilen Weingeist 
von 90 Prozent und betupft damit die Krusten. Zur Auflösung 
der hartnackigsten Stellen nehmen Restauratoren auch wohl eine 
Mischung von 1 Teil Salzsäure oder andern ätzenden Ällkalicn 
und 7 Teilen Weingeist, um damit diese Stellen zu betupfen. Es 
ist unnötig bei solchen Mitteln (litffillf aufmerksam zu machen, 
wie dies schon vorher bereits beim Putzwasser bemerkt werden 
ist, dals dies aulserst gefährliche Mittel sind, deren Wirkung ver- 
derblicher für die Gemälde werden kann, als das Übel, das sie 
fortschaffen sollten. Anraten kann man nur die milden Mittel 
d. h. diejenigen, welche am wenigsten die Farbe selbst angreifen 
können und lieber durch fortgesetzten und wiederholten Gebrauch 
"dieser die Wiederherstellung der Gemälde erstreben, als durch die 
starken Wirkungen so aufserst gefährlicher Mittel. 
Eiweifsfirnis. 
Einen Eiweifsiirnis kann man natürlicher Weise nur mit 
Wasser abnehmen, es sollen jedoch alte und vielleicht vielfach 
über einander gelegte Überzüge von Eiweifs eine kaum zu über-- 
waltigende Härte und Widerstandsfiihigkeit bekommen. Hilft da 
das kalte Wasser nicht, so mufs man es mit warmem versuchen, 
widersteht der Firnis auch diesem, so bereitet man aus frischem 
Eiweifs einen neuen Firnis, überzieht damit den alten und nimmt 
nach vierundzwanzig Stunden mit warmem Wasser denselben wie- 
der ab, Wobei meistenteils auch der alte mit heruntergehen wird.
	        
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