Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Anhanäq 
Restm 
lration 
der 
Gemälde. 
gewendet werden sollte, wenn die anderen Mittel nicht zum Ziel 
führen wollen, ist das sogenannte Putzwasser. 
Das Putzwasser ist eine Mischung, wesentlich aus rektifi- 
ziertem Terpentin und Spiritus bestehend, die man, je 
nachdem man es bedarf, aus zwei Teilen Spiritus und einem 
Teil Terpentin, oder aus zwei Teilen Spiritus und drei 
Teilen Terpentin bereiten kann. Um die Schärfe dieser Mi- 
schung zu mildern, setzt man ein wenig (etwa den zwanzigsten 
Teil des Ganzen) Mohnöl oder besser Kopai vabalsam hinzu. 
Es ist wohl kaum notwendig, besonders darauf aufmerksam 
zu machen, dafs sowohl der reine Spiritus, das Terpentinöl und 
ganz besonders das Putzwasser den Farben äufserst verderblieh 
werden können. Da die gröfste Aufmerksamkeit und Sorgfalt bei 
jeder Operation zur Herstellung geschädigter Gemälde das Not- 
wendigste ist, so soll keine Gelegenheit versäumt werden, dieses 
immer von neuem einzuscharfen und deshalb wird hier auf das 
Gefährliche dieser Mittel nochmals aufmerksam gemacht. 
Das Verfahren mit dem Putzwasser ist nun folgendes: Man 
nimmt einen kleinen Ballen Baumwolle in jede Hand, den einen 
mit Putzwasser, den anderen mit Öl befeuchtet, reibt mit dem 
Putzwassei" eine Stelle ein paar Sekunden lang, bis sich daselbst 
der Firnis aufgelöst hat und wischt dann mit dem anderen, ölge- 
getränkten Ballen die Stellen ab, um eine Weitere Einwirkung des 
Putzwassers daselbst zu verhindern. Ist auf diese Weise die Stelle 
gereinigt, so geht man mit demselben Verfahren weiter, bis der 
Firnis von dem ganzen Bilde vollständig entfernt ist. Man wech- 
selt mit der Baumwolle, sowie dieselbe beschmutzt ist, damit nicht, 
was auf einer Stelle aufgehoben ist, auf eine andere Stelle hinge- 
braoht werde und betrachtet die Baumwolle auf das Sorgfältigste, 
um nachzusehen, 0b auch nicht das Geringste von der Farbe selbst 
mit aufgelöst ist,  eine Sache, die allen denen nicht genug 
anempfohlen und eingescharft werden kann, die ihre Bedeutsam- 
keit nicht aus eigener Erfahrung wissen. 
Im allgemeinen mufs noch bemerkt werden, dal's sehr alter 
Firnis oft mit Seifenwasser gut aufgelöst werden kann, da. diese 
alten trockenen Harze sich selbst leicht in Seifen verwandeln 
lassen. 
Deshalb 
kann 
Seifenwasser 
Zlllll 
Abnehmen 
eines 
alten
	        
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