Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Anhang 
Regenerationsverfahren. 
außerordentlicher 
Weise 
wird 
dies. 
Verderben 
aber 
durch 
wechselndes 
und 
wiederkehrendes 
Feucht- 
und 
Trockenwerden 
der 
Bilder beschleunigt und verstärkt. Aus diesem Grunde verdirbt 
ja auch Ölfarbe, jeder Ölanstrich in der freien Luft, wo er dem 
häufigsten und stärksten Wechsel von Nals- und Trockenwerden 
ausgesetzt ist, so aufserordentlich viel schneller als Ölanstrich 
in geschlossenen Räumen, die im Freien gegen die Wetterseiten 
gerichteten Flächen so viel schneller als die der entgegengesetzten 
Seite. 
Zur Beseitigung dieses Verderbens der Gemälde ist nun 
Pettenkofer bemüht gewesen, ein Verfahren zu erfinden, wodurch 
eben nur jenes optische Hindernis beseitigt, der molekulare Zu- 
sammenhang der kleinsten Teilchen wieder hergestellt, also ge- 
wissermafsen eine neue Quellung derselben hervorgebracht werde, 
ohne dal's dem Gemälde neue Stoffe zugeführt, irgend eine Ver- 
änderung mit der Substanz desselben vorgenommen werde. Das 
Resultat dieser Bemühungen ist: 
Das Regenerationsverfahren 
Max von Pettenkofers 1), 
dessen Basis folgende Beobachtungen sind. Alkoholhaltige Luft 
wird von den Harzen (also Mastix, Dammar, welche zu den Fir- 
nissen genommen werden) in bestimmter Menge kondensiert, diese 
werden also durch jene gewissermaßen von neuem aufgelöst und 
quellen. Dadurch aber rücken die kleinsten Teile wieder voll- 
ständig zusammen, die Luft wird aus den kleinen Zwischen- 
räumen verdrängt und der molekulare Zusammenhang der Teile 
wieder vollständig hergestellt, so dafs die optische Behinderung 
aufhört und man die Farben wieder so sieht, wie sie ursprüng- 
lieh 
YVQIGII. 
1) Wer sich eingehender über dies Thema belehren will, der lese die 
kleine aber sehr bedeutsame Schrift Max von Pettenkofers: Über Ölfarbe 
und Konservierung der Gemäldegallerieen durch das Regene- 
rationsverfahren.
	        
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