Auffrischung (Regeneration)
der Gemälde.
Wenn aber auch alle Vorsichtsmafsregeln gegen das Verderben
der Gemälde so sorgfältig wie möglich genommen sind, so wird
sich doch nach Verlauf längerer oder kürzerer Zeit eine Trübung
des F irnisses einstellen, die Farben werden allmählich immer matter,
stumpfer und unseheinbarer, zuletzt sogar aufsersten Falles das
Bild wie eine blinde, graue Fläche erscheinen. Im Anfang also
ähnliche Erscheinungen wie vor dem Firnissen des Gemäldes, die
sich dann aber mit der Zeit irmner schlimmer gestalten. Diese
imausweichbare Trübung entsteht durch das Zusammentrocknen
der Öle und Harze, welche zur Malerei und zum Firnis verwendet
worden sind, was später noch eingehender besprochen werden Soll
und stellt sich auch bei neueren Bildern ein. Bei alten Bildern
tritt diese Trübung ganz aufserordentlich viel starker auf und
wird durch nachgedunkelte Farben, festsitzenden Schmutz u. dgl. m.
verstärkt und um so bedenklicher.
Man hatte bisher angenommen, der Grund dieser Erscheinung
sei .eine chemische Veränderung der Farben oder auch des Fir-
nisses durch nachweisbare und nicht nachweisbare Einwirkungen,
durch welche der Firnis abgestorben sei und dem ähnliches. Auch
kann man, ganz abgesehen von diesen Gründen, in der That die
Glatte und Durchsichtigkeit eines sonst noch guten Harziirnisses
(Mastix, Dammar), dessen Oberfläche durch die gegen den Staub
notwendigen Reinigungen! (trocken mit Federwedel und Fuchsj