Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

der Gemälde. 
Erhaltung 
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vollständiges Erblin- 
einer Lockerung des 
viel stärkerem Mafse ein mehr oder weniger vollständige 
den der Farben und Firnisse, zugleich mit einer Locke 
Zusammenhangs der kleinsten Teile herbei. 
Dafs die schlechten Bestandteile einer verdorbenen 
und 
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reinen Luft , namentlich Schwefelwasserstoff, Firnis und Farben 
verderben , dafs Rauch , Staub und jede Unreinlichkeit die Ober- 
fläche aller Gegenstände und also auch die der Gemälde angreifen, 
die Farben unkenntlich machen , sich allmählich festsetzen, zumal 
in den kleinen Unebenheiten , enen unbedeutenden Erhöhungen 
und Vertiefungen fast aller Bildiiachen ,  das kann ein jeder 
sich leicht denken, der es nicht aus Erfahrung weifs. 
Aus allen diesenErwägungen ergiebt sich, dafs 
ein sehr reinlich gehaltener, gut gelüfteter und 
l vor allen Dingen ganz tro ckener Raum, der seine 
Beleuchtung von Norden her erhält und so viel dies 
möglich ist, in gleichmäfsig er Temperatur erhal- 
ten oder von dem doch mindestens schneller und 
starker Wechsel vonWärme und Kalte abgehalten 
wird, am geeignetsten ist zur Bewahrung und Er- 
haltung von allen, zumal aber alten Gemälden. 
Diese Vorsorge hat sich nicht nur auf die Räume, 
in denen die Bilder aufbewahrt werden, sondern 
namentlich auch auf dieWande, an denen die Ge- 
malde aufgehängt sind, zu erstrecken. Deshalb 
ist eine Bekleidung derselben mit Holz und Ta- 
peten (womöglich Zeugtapeten) sehr zu empfehlen. 
Je wertvoller die Gemälde sind, je gebrechlicher 
ihr Zustand, um so mehr wird selbst die aller- 
gröfste und ins einzelne gehende Sorgfalt gegen 
jeden der angeführten schädlichen Einflüsse am 
Platze sein, und selbstverständlich wird man 
streben müssen, so vielVorsichtsmafsregeln gegen 
das Verderben zu nehmen als möglich, wenn man 
alle dagegen anzuwenden aufser Stande ist. Immer 
lassen sich Schäden besser durch Vorsorge ver- 
hüten, als vorhandene heilen.
	        
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