man diese Stellen von neuem mit Weingeist, wie man es zuerst
gemacht hat, wascht dann wiederum 1nit frischem Wasser, trocknet
es ab u. s. w. Wenn alles ganz trocken ist, st-aubt man sorg-
faltig mit einem F ederwedel oder Fuchsschwanz den Staub und
alle Fäserchen, die von der Leinwand könnten hängen geblieben
sein, vom ganzen Bilde ab, und wenn alles vollkommen trocken
ist, kann man den neuen Firnis auftragen. Man mufs bei dieser
Arbeit sich sehr in acht nehmen, zu stark zu reiben, besonders im
Fleisch und überall da, wo man annehmen kann, dals der Maler
lasiert hat. Denn gelegentlich kann eine Lasur für eine Unreinheit
gehalten werden, nimmt man sie dann weg, so zerstört man die
Harmonie des Gemäldes.
Sind zu gleicher Zeit Sprünge in dem Gemälde, die bis zur
Grundierung oder gar bis auf die Leinwand gehen, so mufs man
zuerst für die Schliefsung der Sprünge (s. S. 430) Sorge tragen,
denn weder von dein Weingeist und noch weniger von dem Wasser
darf das Geringste in die Sprünge eindringen und die Leinwand
unten feucht machen, dies würde den Leim der Grundierung auf-
lösen und die Farbenteilchen abheben und somit das Gemälde
vollständig
verderben.
den
Firnis
Verfahren,
trocken mit den Fingern
abzunehmen.
Man legt das Gemälde auf einen Tisch und bringt zum An-
fang auf eine Ecke des Gemäldes, auf eine wenig bedeutende
Stelle etwas pulverisiertes Kolophonium, mit welchem man mit der
Spitze des Fingers die gewählte Stelle anreibt.
Dies wird alsbald die Stelle in Staub verwandeln, und ist eine
Partie einmal angegriffen, so braucht man bei fortgesetztem Reiben
für das Übrige nicht weiter Kolophonium. Grade der Staub von
dem alten Firnis dient dazu, alles übrige ebenfalls in Staub zu
verwandeln.
Man darf kein anderes Werkzeug als die Finger gebrauchen,
Weil man mittelst derselben fühlt, was man thut und am ehesten
bemerkt, Wann man aufhören mufs.
Geduld ist dazu notwendig, denn die Arbeit erfordert viel