einer nnuernung von l ms l,DU m an hlammenteuer, wo man es
dann in den Händen dreht und Wendet, um überall eine gleiche
aber schwache Wärme zu erhalten. Man betaste es hinten mit
der Hand, um sich zu überzeugen, dal's die Wärme nur mäfsig
sei. Hierbei darf niemals Rauch an das Bild kommen, und zu
dem Ende das Gemälde blofs an die Seite des Feuers gehalten
werden. Das unumgänglich Notwendigste aber ist,
dafs auch nicht die geringste Feuchtigkeit auf dem
Bilde bleibt. Kann man dies nicht anders erreichen, so läfst
man es in einem warmen Zimmer, vor Staub geschützt, lieber
24 Stunden stehen. Die geringste Feuchtigkeit, auch wenn sie
weder dem Gesicht noch dem Gefühl bemerkbar ist, würde den
Firnis von den Farben trennen, mit denen er sich doch grade
verbinden soll und aulserdem den Firnis trüben. Ist das Gemälde
vollkommen trocken, so läfst man es wieder kalt werden, ehe man
den Firnis aufträgt.
Von dem Firnis giefst man eine gewisse Quantität in eine
ganz reine Tasse, aber immer etwas mehr als man braucht, damit
man in der Arbeit durch nötig gewordenes Zugiefsen nicht unter-
brochen wird. Eine geringe Verzögerung ist hinreichend, um den
Firnis steifer werden zu lassen und alsdann trägt man denselben
wider seinen Willen ungleich dick auf. Das aber bringt eine" sehr
schlechte Wirkung hervor und verursacht immer früher oder spä-
ter Schaden.
Man lege das Gemälde platt auf den Tisch, damit der Firnis
ruhig an derselben Stelle bleibt, was auch bei geringer Neigung
nicht der Fall sein würde, weil der Firnis, im ersten Augenblick
aufserordentlich flüssig und laufend, der Neigung nach unten folgt.
Vorausgesetzt ist, dafs man sich an einem sehr reinlichen Orte
belindet, der frei von allem Staub ist, eine unerlafsliche Be-
dingung. Man mufs selbst sein Möglichstes thun, um das Atmen
und die Bewegungen, die man bei der Arbeit machen mufs, so viel
als möglich zu mäfsigen, denn jedesuStäubchen in der Luft wird
gleichsam vom Firnis angezogen und setzt sich fest, ohne dal's es
möglich ist es abzuhalten oder wegzubringen. Daher mufs man
an dem Orte, wo man ürnifst, ganz allein und seit einer halben