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Dreiundzwanzigster Abschnitt.
Terpentin-
öder Gemäldefirnis.
gelbliche Farbe haben; _er mufs flüssig sein und darf nicht wie
Syrup erscheinen.
Wenn man Firnis machen will, so besorge man zuvor alles,
was zu dieser Operation nötig ist, also den Glaskollben, der auch
etwas erwärmt werden mufs, man mache das Feuer so an, dal's
keine Kohle Funken sprüht, man halte das Papier zur Handhabe
bereit, den Trichter, das seidene Läppchen etc., denn man darf
das Präparat, so lange es am Feuer ist, nicht aus den Augen
lassen. Besonders mufs man darauf acht geben, dafs an dem
Glase und an dem Trichter nicht die geringste Feuchtig-
keit ist.
sein
und
darf
nicht
wie
Es sind hier die geringfügigsten Kleinigkeiten besprochen, da-
mit diejenigen, welche sich dieses Recepts bedienen Wollen, vor
jedem übeln Zufall bewahrt werden, denn man kann in dieser Hin-
sieht nicht vorsichtig genug sein. a
Zweites
Verfahren
mit
kochendem
Wasser
(Wasserbad).
Eben dieser Firnis wird auch im Wasserbade verfertigt. Die
Ingredienzen bleiben dieselben, auch das Glas, die Dosis und
ebenso ist dieselbe Sorgfalt notwendig. Der Unterschied besteht
blofs darin, dafs man das Glas in kochendes Wasser stellt,
anstatt über Feuer. Zuerst mufs man das Glas aber erwar-
nien, indem man es unten über die Dampfe des siedenden Wassers
halt., ehe man es eintaucht, und wenn es einmal mit dem Mate-
rial eingetaucht ist, so mufs man das Feuer unter dem Topfe mit
dem Wasser so unterhalten, dafs dieses beständig im Sieden bleibt.
Die Retorte mufs so tief eingetaucht sein, dal's die darin
enthaltenen Ingredienzen ein paar Centimeter unter der Ober-Bäche
des Wassers stehen. Der Mastix wird sich viel langsamer auflösen,
als wenn er unmittelbar über dem Feuer Ware, wie dies bei dem vor-
hergehenden Verfahren der Fall war. Er löst sich aber besser auf,
wenn man das Wasser dieses heifsen Bades beständig siedend er-
halt; der Firnis wird alsdann viel reiner und weifser. Auch ist
bei einem etwaigen Zerspringen des Glases die Gefahr nicht so