Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

414 
Dreiundzwanzigster Abschnitt. 
Terpentin- 
öder Gemäldefirnis. 
gelbliche Farbe haben; _er mufs flüssig sein und darf nicht wie 
Syrup erscheinen. 
Wenn man Firnis machen will, so besorge man zuvor alles, 
was zu dieser Operation nötig ist, also den Glaskollben, der auch 
etwas erwärmt werden mufs, man mache das Feuer so an, dal's 
keine Kohle Funken sprüht, man halte das Papier zur Handhabe 
bereit, den Trichter, das seidene Läppchen etc., denn man darf 
das Präparat, so lange es am Feuer ist, nicht aus den Augen 
lassen. Besonders mufs man darauf acht geben, dafs an dem 
Glase und an dem Trichter nicht die geringste Feuchtig- 
keit ist. 
sein 
und 
darf 
nicht 
wie 
Es sind hier die geringfügigsten Kleinigkeiten besprochen, da- 
mit diejenigen, welche sich dieses Recepts bedienen Wollen, vor 
jedem übeln Zufall bewahrt werden, denn man kann in dieser Hin- 
sieht nicht vorsichtig genug sein. a 
Zweites 
Verfahren 
mit 
kochendem 
Wasser 
(Wasserbad). 
Eben dieser Firnis wird auch im Wasserbade verfertigt. Die 
Ingredienzen bleiben dieselben, auch das Glas, die Dosis und 
ebenso ist dieselbe Sorgfalt notwendig. Der Unterschied besteht 
blofs darin, dafs man das Glas in kochendes Wasser stellt, 
anstatt über Feuer. Zuerst mufs man das Glas aber erwar- 
nien, indem man es unten über die Dampfe des siedenden Wassers 
halt., ehe man es eintaucht, und wenn es einmal mit dem Mate- 
rial eingetaucht ist, so mufs man das Feuer unter dem Topfe mit 
dem Wasser so unterhalten, dafs dieses beständig im Sieden bleibt. 
Die Retorte mufs so tief eingetaucht sein, dal's die darin 
enthaltenen Ingredienzen ein paar Centimeter unter der Ober-Bäche 
des Wassers stehen. Der Mastix wird sich viel langsamer auflösen, 
als wenn er unmittelbar über dem Feuer Ware, wie dies bei dem vor- 
hergehenden Verfahren der Fall war. Er löst sich aber besser auf, 
wenn man das Wasser dieses heifsen Bades beständig siedend er- 
halt; der Firnis wird alsdann viel reiner und weifser. Auch ist 
bei einem etwaigen Zerspringen des Glases die Gefahr nicht so
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.