Wie
ein Gemälde
ehe man das
abgewaschen werden mufs,
Eiweifs darauf bringt.
Man nimmt einen feinen, sehr weichen Schwamm und viel
reines Brunnenwasser, das also durchaus keinen Bodensatz zurück-
lassen darf. Mit diesem wascht man sehr reichlich das Gemälde,
indem man ganz leicht darauf reibt. Am besten ist es, das Ge-
mälde hierbei unter einen Hahn zu stellen, damit beständig frisches
Wasser darüber lauft, während man wascht.
Wenn auf diese Art das Bild einige Minuten gewaschen ist,
drückt man das Wasser aus dem Schwamme und trocknet mit
demselben das übrig gebliebene Wasser vom Gemälde sanft ab.
Man darf mit keinem weichen Lappen die nun noch auf dem Ge-
malde zurückgehliebene Feuchtigkeit abtrocknen. Da aber von dieser
nicht das Geringste zurückbleiben darf, so stellt man das Ge-
mälde an die Sonne, oder, wenn sich dies nicht thun lafst, in
die Nähe eines hellen Flammenfeuers, hält es bald hoch, bald
niedrig, damit es gleichförmig trocknet und nicht eine Stelle
heifser wird, als die andere. Überhaupt darf das Gemälde nicht
merklich warm werden, sonst verderben die Farben; es genügt,
dafs nur nicht die geringste Feuchtigkeit darauf zu spüren ist,
nicht aber Warme, um das Eiweifs auftragen zu können.
das
Eiweifs
Verfahren,
zuzubereiten und
Zll
geb rauchen.
Man trennt das Eiweifs sorgfältig von dem gelben Dotter
eines frischen Eies, und schlägt dasselbe, nachdem man einen
Kaffeelöffel voll Spiritus Vini und ein wenig, aber sehr wenig,
weifsen Zuckerkand hinzugesetzt hat, den man zuvor in möglichst
wenigem Wasser hat zergehen lassen. Dies zusammen schlägt
1) Um dies gut zu machen, mufs der Zuckerkand vorher fein gestofsen
sein, und auf dieses feine Pulver giefst man etwes sehr heifscs Wasser. Dies
mufs vierundzwanzig Stunden vorher geschehen, damit fast alles Wasser wieder
verdunsten kann und nur der Zucker Büssig als ein dicker Syrup zurückbleibt.