Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Zweiundzwanzigster 
Abschnitt. 
dessen 
Von dem Eiweifsürnis und 
SO 
Anwendung auf frisch gwemalte Gemälde, 
lange sie noch nicht einen Wirklichen Firnis 
ertragwan 
können. 
Wenn man ein Ölgemalde fertig hat und diesen Firnis darauf 
bringen will, so mufs es doch so trocken sein, dafs keine Stelle 
mehr unter dem Finger klebrig erscheint. Man erkennt sicher 
und gut, 0b es dafür genügend trocken ist, wenn man darüber 
haucht. Sind die Farben noch zu frisch, so bleibt der Hauch 
des Ateins auf der Oberfläche der Farbe gar nicht sichtbar. 
Wenn hingegen der Hauch sehr sichtbar bleibt und so die Farben 
unkenntlich macht ohne augenblicklich zu verschwinden, so ist 
dies ein Kennzeichen, dafs sie trocken genug sind, um das Eiweifs 
ohne Gefahr ertragen zu können.  
Eine Zeit, in welcher die Farben hinlänglich trocken sein 
müssen, läfst sich nicht bestimmen; dies hängt von verschiedenen 
Umständen ab, hauptsächlich von der Temperatur und Atmosphäre, 
ob sie warm und trocken oder feucht und kalt ist. Im Sommer 
trocknet ein Gemälde in acht oder zehn Tagen besser als im 
Winter in sechs oder acht Wochen. Man kann annehmen, dafs 
es im Sommer zehn oder zwölf Tage bedarf, im Winter zweier 
Monate und bisweilen länger, ehe ein Gemälde so weit trocken 
ist, dafs man es wagen darf, Eiweifs darauf zu bringen. 
Die schwer trocknenden Farben (siehe vorn das Verzeichnis)
	        
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