Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Leinwand 
die 
1118,11 
Wie 
festnagelt. 
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vorher angegeben worden ist, nämlich man macht auf der hohen 
Seite des Rahmens zwei Nagel rechts und links neben den vorher 
eingeschlagenen fest. Dann wendet man den Rahmen um, so dal's die 
Seite, welche schon drei Nagel hat, nach unten zu stehen kommt, 
und macht die zwei folgenden Nagel gerade gegenüber auf der 
anderen Kante des Rahmens, die jetzt oben steht, fest. Hierauf 
verfahrt man eben so mit den beiden anderen Seiten, bis anfallen 
vier Seiten des Rahmens drei Nägel eingeschlagen sind. Man 
wiederholt dieses Verfahren von neuem und macht immer zwei 
andere Nägel rechts und links auf allen Seiten fest und so fort 
bis die Leinwand nicht weiter unbefestigt ist, als nur 4 oder 
7 cm breit an allen vier Ecken. 
Dafs man, ehe man jeden Nagel einschlägt, die Leinwand, 
zuvor mit der Zange gefafst und straff angezogen haben mufs, 
ist bereits eingescharft und versteht sich von selbst. Wie aber 
dieses Fassen angefangen werden mufs, ohne die Leinwand 
zu zerreifsen, und wie man sie nach und nach durchmäfsiges 
Drücken und kleine Rucke anziehen mufs, soll jetzt erläutert 
werden. 
Um die Leinwand anzuziehen ohne sie zu zerreifsen, nimmt 
man sie unterwarts doppelt mit der Zange, und setzt die Backen 
so ein, dal's sie die Leinwand von einem Ende dieser Backen zum 
anderen gleichmäßig fassen. Das heifst, die Backen müssen mit 
dem Rande des Rahmens parallel stehen und ohne die Leinwand 
zu verdrehen, sie gleiehmafsig in dem ganzen gefafsten Teile an- 
ziehen. Dies geschieht aber eben nur mit der ganzen Breite der 
Backen. 
Nachdem man hierzu die Leinwand mit den Fingern unter- 
warts umgeschlagen und dadurch verdoppelt hat, fafst man sie 
mit der Zange, indem man den Ellbogen und den Griff der Zange 
etwas hebt und dann nach und nach in kleinen und gelinden 
Rucken wieder niederdrückt. Dabei stemmt man den unteren 
Backen gegen das Rahmenholz, wodurch die Hand mehr Kraft 
erhält. Auf diese Art zieht man die Leinwand vorsichtig so lange 
an, bis man merkt, dafs sie zu grofsen Widerstand leistet. Ohne 
die Zange, deren Backen jetzt viel niedriger stehen, als zu An- 
fang, fahren zu lassen, und indem man immer die Backen gegen
	        
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