Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Keilen. 
Einrichtung der Blendrahmen mit den 
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tief einschlagen, sonst treibt man den Rahmen aus dem rechten 
Winkel. Man giebt demnach zuerst dem einen ein Paar mäfsige 
Schlage, dann eben so den übrigen, bis man sie alle gleich- 
mafsig rings um den Rahmen herum eingeschlagen hat. Dann 
fangt man eben so wieder von vorn an, und fahrt damit fort, 
bis die Leinwand überall gleich angespannt zu sein scheint. 
Man befestigt auch auf den vier Winkeln des Rahmens Backen 
zur Verstärkung, allein man nagelt oder leimt blofs einen Backen 
an die Stelle der Kreuzungspunkte, wo man zu befürchten hat, 
dal's das Holz durch die Fuge zu schwach für die Gröfse des 
Rahmens und für die starke Spannung der Leinwand geworden ist. 
Diese Backen verstärken das Holz und bewirken, dal's es nicht 
auseinander geht oder sich biegt. Für grolse Rahmen ist deshalb 
diese Verkehrung überhaupt die sicherste. 
Die Keile richten sich in Gröfse und Dicke nach der Grölse 
des Rahmens. Um ein ungefabres Verhältnis als Beispiel anzu- 
geben, so kann man für einen Keil die Dicke des Holzes überall 
auf 3 mm, die obere breite Seite zu 20 mm und das spitze 
Ende auf 3 bis 5 mm. ansetzen. Die Keile dürfen am Ende nicht 
zu spitzig zugehen, weil sie sonst zu tief eindringen und dann die 
Leinwand durchlöchern könnten. Man mufs ihnen hier eine etwas 
abgerundete Form geben. Sie haben ungefähr 7 bis 9 cm. Lange 
und bilden also mit und in den angegebenen Verhältnissen ein 
sehr langes rechtwinkliges Dreieck, dessen Spitze abgerundet ist. 
Man treibt zwei Keile in jeden Winkel des Rahmens, so dals 
deren acht nötig sind, alsdann braucht man noch für jede Quer- 
leiste zwei andere, von denen der eine oben, der andere unten 
auf der entgegengesetzten Seite eingetrieben wird. Ebenso würden 
an den Kreuzriegeln noch zwei Keile kommen. Das Rahmenholz 
darf nach innen und der Seite, wo sich die Leinwand befindet, 
keine scharfe Kante haben, sondern muls dergestalt abgeflacht 
oder abgeschrägt sein, dal's die Leinwand blols den aulseren 
Rand des Rahmens berührt. Die inneren Ränder würden sonst, 
wenn sie die Leinwand berühren, sich eindrücken und auf der 
Seite der Malerei als Streifen hervortreten, was doch sorgfältig 
vermieden werden muls. "Zu dem Ende verjüngt sich die ganze 
Breite des Rahmenholzes, wie eine Böschung von den aufseren
	        
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