Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Einundzwanzigster Abschnitt. 
der Leinwand. 
Das Aufspannen 
Man verbindet die Rahmen durch eine Fuge in dem einen 
Stück, in welche dann ein iiacher Zapfen des andern Stückes 
hineingreift so wie alle Zusammenfügungen gemacht werden, allein 
hier dürfen sie nur in einander geschoben 
lia werden, ohne Pflöcke, Nagel oder Leim. Denn 
27; wenn alle Stücke nicht frei waren und durch 
IN die Keile nicht aus einander getrieben wer- 
Ailf", den könnten, würden diese ganz unnütz sein. 
 Der Rahmen wird also blofs durch die Lein- 
 Mill, wand, die rings um denselben befestigt "ist, 
H5 zusammengehalten, so dal's er nicht anders 
im! auseinander gehen kann, als nur indem man 
4 y   die Leinwand abnagelt. 
 Die einfachen Leisten, die Querleisten 
 'rv  und die im Kreuz müssen dieselbe Freiheit der 
 Bewegung haben, un1 sich durch die Keile 
 etwas von einander entfernen zu können, und 
)  so die Leinwand starker anzuspannen. 
[f i Die Keile sind kleine flache Eckstüoken 
l: von hartem Holz, die in Öifnungen ein- 
 i l getrieben werden, die zu dem Ende bei allen 
 Zusammenfugungen angebracht sind. Da die 
 Keile an einem Ende schmaler und spitzer 
sind als am anderen, und man das spitze 
Ende eingesteckt hat, dann auf die breite Seite schlagt, so werden 
dadurch die Seitenbretter gezwungen so weit auseinander zu gehen, 
als es die Leinwand erlaubt, und die letztere wird dadurch ge- 
spannt wie eine Trommel. Man mufs aber einen Keil nicht weiter 
eintreiben, als den anderen und mufs einem wie dem anderen 
gleich viele und gleich starke Hammerschläge geben, sonst würde 
man die Leinwand stellenweise zu sehr auseinander ziehen und 
aufserdem Gefahr laufen, 
Rahmens zu zerbrechen. 
sie zu zerreifsen oder die Fugen des 
Man darf die Leinwand eben nicht so 
zieht, sondern 
auch leicht an 
stark anspannen, dafs der Rahmen sich krumm ziehi 
mufs zur rechten Zeit innehalten und erkennt dies auclv 
dem Widerstand des Keils unter dem Hammer. 
Man darf ferner einen einzelnen Keil nicht bis zum 
äu fs ersten
	        
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