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Abschnitt.
Zwanzigster
Von
hölzernen
Leinwand,
etc.
Tafeln,
Masse, Pfeifenthon hinzu, der so weifs und rein sein mufs, als
man ihn irgend haben kann. Diesen Thon schlelnmt und reinigt
man von allen Unreinigkeiten und Sandkörnern, reibt ihn mit
einem Paar Umläufen des Läufers etwas an" und noch nafs ver-
mischt
T11 21,11
ihn
mit
dem
Kleister.
Unter die Thonerde, die das Weifs ist, kann man, wenn man
einen solchen Ton der Grundierung verzieht, etwas hellgelben
Ocker und sehr wenig hellroten Ocker mischen. Der Ton, den
man wünscht, giebt das Mafs für die Menge der zuzusetzenden
Farben. Sollte das Gemenge etwas zu dick- erscheinen, um es
schnell und leicht ausstreichen zu können, so setzt man warmes
Wasser hinzu, bis das Ganze die Konsistenz eines etwas dicken
Milchralnns hat.
Die rohe Leinwand mufs schon mit Leim getränkt, mit Bi1n-
stein abgeschliffen sein etc., wie vorher ausführlich bei der Ölgrun-
dierung angegeben ist. Pappe, Holz oder Papier dagegen darf
man nicht eher mit Bimstein, abreiben, als bis der Grund aufge-
tragen ist.
Man mufs einen grofsen Pinsel, 7 cm lang und verhalt-
nismäfsig dick im Durchmesser, haben, wie ihn Lackierer ge-
brauchen. Nachdem man dann die Grundierung in dem Topfe
wohl unter einander gerührt hat, tragt man sie sehr geschwind
und mit ganz gleichförmigem Strich auf, ohne dieselbe Stelle zwei-
mal zu berühren, damit der Auftrag nicht ungleichförmig dick
wird. Denn die Leinwand verschluckt die Feuchtigkeit sehr schnell
und die Grundierung wird augenblicklich fest.
Jedesmal wenn man den Pinsel in den Topf taucht, mufs
man das Material umrühren und Sorge tragen, dal's die Grundie-
rung immer die nämliche Konsistenz behält.
Diesen ersten Auftrag lafst man an der Luft trocknen und
wenn er trocken ist, macht man einen zweiten; ist dieser trocken
geworden, einen dritten und sogar einen vierten, wenn es nötig
zu sein scheint, damit alle Löcher überall gleich verstopft
und die Fäden der Leinwand gedeckt werden. Wenn der Über-
zug gehörig aufgetragen ist, was, wie gesagt, sehr ge-
schivind geschehen mufs, so mufs die Oberfläche der Leinwand
sehr schön eben und die Farbe an keiner Stelle dicker als