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ist, um die Faden zu bedecken; denn wenn man mehr darauf
bringt, so würde dadurch die Leinwand nur unnötig schwer und
obenein der Auftrag zerbrechlich werden. Dies ist um so wich-
tiger, weil das Bleiweifs (also eine Bleifarbe), immer einen Grund
bildet, welcher anderen Farben nachteilig werden könnte, sobald die
Grundierung nicht ganz trocken ist. Das aber ist kaum erst nach
acht Monaten oder einem Jahre vollkommen der Fall. Indessen
giebt es keine andere Farbe hierfür bei der Ölgrundierung; nur
bei der Leimfarben-Grundierung tritt die Kreide an ihre Stelle.
Ist die Leinwand gleichmafsig grundiert, so setzt man sie der
freien Luft und selbst der Sonnenhitze aus, um das Austrocknen
zu befördern.
Einige mischen unter das Nuls- oder Leinöl einen Teil
Terpentinöl, um jenen mehr Flüssigkeit zu geben, allein dies Ver-
fahren ist nicht gut, die Leinwand wird dann leicht brüchig und
schon die Farbe der Grundierung dunkelt nach. Noch andere
machen eine Mischung von Öl und Wasser und schlagen beides
zusammen, bis eine Art von Pomade daraus entsteht. Hiermit
vermischen sie ihre Farbe, wodurch die Masse dann ohne viel
Öl flüssig genug wird. Dies Verfahren hatte viel für sich, weil
aber weniger Öl dazu gebraucht wird, ist andererseits zu befürch-
ten, dals wenn auch die Masse mit dem wenigen Öl auf der Lein-
wand eben haftet, die Grundierung bei der geringsten Falte
und Biegung der Leinwand bröckelig werden und Wirklich stück-
weis abblättern könnte, weil nicht genug Öl darunter ist.
Man kann auch Leinwand in einer Weise grundieren, welche
diese sehr geschmeidig macht, so dal's sie sich behandeln lalst
wie man will, ohne dafs sie brüchig wird. Diese Eigenschaft
erhält sie dadurch, dafs man ein wenig Honig und Wachs unter
die Farbe der Grundierung mischt.
Das beste Verfahren bei der Ölgrundierung der Leinwand
bleibt dies, dal's man gutes, klares und gereinigtes Lein- oder
Nufsöl ohne irgend einen anderen Zusatz gebraucht und dies
mit dem gutem, weifsem und leicht brüchigem holländischen Blei-
Weils mischt. Will man die grelle Helligkeit des Weifs mildern,
S0 setzt man etwas gelben Ocker und sehr wenig hellrcten Ocker
Nr. 7 dazu, so dafs der Ton hell, goldfarbig, schwach gelbrot wird.
Bouvier-Ehrhardt, Ölmalerei. G. Anti. 25