Von
den
Stützen
für
Arm
und
Hand.
Der
einfache
Malstock.
Da
der
Maler
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seinem
Gemälde
einer
auf
Fläche
arbeiten
mufs, welche fast oder ganz senkrecht steht, so mufs er etwas
haben, um während des Arbeitens seine Hand darauf zu legen,
wenn sie nicht sicher genug ist, um kleine und zarte Gegenstände
zu malen. Gewöhnlich braucht man dazu einen runden glatten
Stock von 1 bis 1,80 m, aber auch noch gröfserer Länge, oben
mit einem Knopf, den man mit etwas Baumwolle, dann Handschuh-
leder umwickelt, das unten zugebunden ist. Dieser weiche Knopf
soll eine Beschädigung der Bildfläche verhindern, der man doch
oftmals mit dem Ende des Malstocks zu nahe kommt und sie be-
rührt. Der Durchmesser dieses Stocks ist unten, wo man ihn mit
der linken Hand anfafst, höchstens 18 mm stark und verjüngt
sich bis unter den Knopf zu einem Durchmesser von 12 oder noch
weniger mm. Man macht die Malstöcke von weichem Holz, damit
sie so leicht als möglich sind und hat sie aus diesem Grunde so-
gar aus Schilf und anderem Rohr hergestellt.
Diese Malstöcke sind fast ganz allein und ausschliefslich zur
Stütze der Hand im Gebrauch. Maler, welche die feinsten Sachen
machen, sind daran gewöhnt, und verlangen gewöhnlich keinen
anderen. So ist denn auch allen Anfangern anzuraten, sich daran
zu gewöhnen, und namentlich alle gröfseren Partieen nur mit
diesem Stock zu malen, wodurch die Hand je langer je fester und
geschmeidiger wird.
Statt dieses Malstocks gebrauchen viele Künstler eine lange,
glatt gehobelte Latte von weichem, leichten Holz, etwa 3 bis 4
cm breit, 2 bis 3 cm dick und lang genug, dal's sie vom Fufs-
boden bis weit über den obern Rand des Gemäldes hinüberragt.
Sie wird nun auf den Fufsboden aufgesetzt und an den obern Rand
des Bildes gelehnt, wo sie dann ebenfalls mit weichem Zeug um-
wickelt ist, um das Gemälde oder den Rahmen desselben nicht zu
beschädigen. Die linke Hand braucht sie also nicht zu halten,
auch ist die Stütze fester, aber allerdings steht sie doch auch fast
Senkrecht. Man mufs sich daran gewöhnen und aufserdem acht
geben, dal's sie nicht umfallt.