572
N eunzehnter Abschnitt.
der Staffelei.
Von
Will man die Staffelei zusammenlegen, so legt man Schwanz
und Streben auf einander, bindet sie leicht zusammen und stellt
sie gegen die Wand, nachdem man die Pflöcke und das Brettchen
weggenommen hat. Dieses Brettchen mufs so lang sein, als die
unterste Weite der beiden Streben; seine Breite kann 14 cm be-
tragen, das Holz 1 cm dick sein, am aufseren Rande aber bringt
man eine kleine, abgerundete Leiste an, die mit einigen Nageln
daran befestigt wird, damit die Gegenstände, die man darauf
stellt, nicht herunter gleiten.
Man macht die Staffeleien gröfser oder kleiner, je im Ver-
hältnis zu dem Umfang und der Gröfse der Gemälde. Die ge-
wöhnliche Gröfse für Gemälde bis zu 1,15 oder 1,40 m ist zu
2 bis 2,28 m Höhe, 70 bis 85 cm Breite an dem unteren Quer-
holz und 28 bis 50 cm an dem oberen Querholz.
Jede Seitenstrebe mufs etwa 7 cm Breite zu ungefähr 2 cm
Dicke im Holz haben; die beiden Querleisten 9 cm Breite auf
dieselbe Dicke. Der Schwanz mufs etwas stärker sein als die
übrigen Stücke, daher giebt man ihm wohl auf 6 cm Breite,
3 cm Dicke und die hölzernen etwas konisch zulaufenden
Pflöcke höchstens 2 cm im Durchmesser vorn, auf 21 bis 23 cm
Lange. Vorn am dickeren Ende sind sie haken- oder knopfförmig
geschnitten. Diese einfachste Staffelei verfertigt man gewöhnlich
aus weichem Holz, teils der Billigkeit, teils der Leichtigkeit
wegen. Sie sind bei weitem nicht so bequem, als die nachfolgend
beschriebenen, bei denen man nicht das Brettchen abzunehmen
braucht, wenn man es höher oder niedriger stellen will.
Die
Staffelei
mit
der
Stellschraube.
Diese Staffelei mufs in der Mitte, zwischen den beiden Streben,
noch eine dritte, senkrecht stehende haben, die vom unteren Quer-
holz bis zum oberen oder über dasselbe hinaus geht l). Diese mitt-
lere Strebe wird von einem sehr festen Stück aus hartem Holz (aus
1) Eine solche dritte Strebe wird vielfach auch bei der vorigen Staffelei
angebracht, was auch besonders ratsam ist, wenn sehr kleine Bilder darauf ge-
stellt werden sollen, oder andererseits die Staffelei sehr grofs ist.