Dachs-
und Iltispinsel.
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übrigen Arten niemals mit der Scheere gleich geschnitten werden,
denn wenn sie gut sein und keine Furchen auf der Farbe zurück-
lassen sollen, so müssen sie die wirklichen Haarspitzen behalten.
Wenn ein grofser Dachspinsel zu Mastix-Firnis benutzt
worden ist, so braucht man sich nicht die Mühe zu geben, ihn zu
reinigen. Es ist besser, wenn man ihn an der Luft, gegen Staub
verwahrt, eintrocknen läfst, nachdem man ihn zuvor an der Tasse
gut ausgestrichen. Er wird so hart, wie eine feste Masse, will
man ihn dann brauchen, so weicht man ihn nur eine halbe Stunde
in einer tiefen Tasse ein, die bis zur Hälfte mit gut rectificiertem
Terpentin angefüllt ist. Dieser wird den Firnis, welcher den
Dachspinsel zusammenklebt, auflösen und, wenn man sicher ist,
dafs dies geschehen, so schüttelt man ihn, um die Terpentinessenz
wegzuschaifen. Hierauf bedient man sich desselben, um damit von
neuem Firnis auf ein Gemälde zu bringen.
Wenn man den Dachspinsel nicht lange genug im Terpentin
0de1' in dem Firnis selbst liegen lafst, erfolgt die Auflösung nicht
vollständig. Dann erscheinen auf dem Gemälde, welches man fir-
nist, eine Menge kleiner Körner wie Sand, was nichts anderes ist,
als die Überbleibsel des harten Firnis, die bis dahin sich nicht
vollkommen hatten auflösen können. In diesem unangenehmen
Falle ist man genötigt, den sandigen Firnis mit dem Finger ab-
zunehmen, was eine langweilige, verdriefsliche Arbeit ist, dann aber
an dessen Stelle einen neuen aufzutragen.