Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Dachs- 
und Iltispinsel. 
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Wendigkeit betrachten oder um so öfter alles neu anschaffen, wenn 
man nicht an ihren Arbeiten immer den Mangel an Reinlichkeit 
in ihrem Malapparat gewahr werden soll. Namentlich bei den 
Pinseln ist es von grofsei- Wichtigkeit, dal's sie ihrem Gebrauch 
und Zweck wirklich entsprechend die Haare zusammen- 
halten und elastisch sind, das allein Inacht sie zu den 
feinsten und geschicktesten Werkzeugen, indem sie dann dem 
leisesten unwillkürlichen Druck nachgeben. Pinsel, welche diese 
Eigenschaften nicht oder nicht genügend haben, sind als solche 
gar nicht zu gebrauchen. Demnach entweder sorgfältige Reini- 
gung oder öftere Ergänzung des Verrats durch neue Pinsel. 
Von 
den 
Dachs 
und 
(Vertreiber). 
Iltispinseln 
Die Iltis- und Dachspinsel sind zwei Arten Pinsel, die man 
niemals in Öl taucht, aufser in Olivenöl, um sie gegen Insekten 
zu schützen, wenn man sie lange Zeit nicht braucht. In diesem 
Falle inufs man sie vor dem Gebrauch vollkommen von der 
Fettigkeit reinigen, indem man sie mit Seife und Wasser wäscht, 
wie vorher angegeben ist. Nachher in ganz reinem Wasser aus- 
gespült, man sie ganz trocken werden lafst, nachdem man sie 
vorher gegen eine Kante abgeklopft oder in den Händen wie einen 
Quirl beim quirlen herumgewirbelt hat, um sie so viel wie möglich 
vomiWasser zu befreien. Denn man gebraucht diese Pinsel nur 
trocken. 
Die Iltispinsel haben ein steifes schwarzes Haar, machen nie- 
mals eine Spitze, sind wie ein Besen gestaltet und dienen blofs 
dazu, um einen Ton mit dem benachbarten Ton leicht zu ver- 
einigen, indem man den Iltispinsel so führt, wie die Form es ver- 
langt, aber ohne im geringsten aufzudrüelzen. Man gebraucht sie 
nur, um die Oberfläche der Farbe ganz leicht damit zu berühren, 
wenn diese bereits fester geworden ist als bei dem Auftragen, 
was nach Verlauf von sechs bis sieben Stunden etwa geschehen 
sein kann. 
Die meisten Anfänger und dann schlechte Maler machen von 
den Iltis- und Dachspinseln, deren man sich zu eben denselben 
Zwecken und in gleicher Weise bedient, einen übermäßigen Ge-
	        
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