den
Von
Borstpinseln.
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man verhältnis mäfsig grofse Borstpinsel, um einen Hinter-
grund, einen Himmel oder Gewandungen anzulegen, selbst in
kleinen Gemälden.
Die allgemeine Regel ist: Lieber zu grofse Pinsel als zu kleine
zu nehmen, die Arbeit mag sein, welche sie will, es läfst sich
damit alles viel fliefsender in einander malen.
Es ist nicht ratsam, in der linken Hand eine zu grofse An-
zahl von Ilaar- und Borstpinseln zu halten. Sechs bis neun
Borstpinsel und zwei bis drei Haarpinsel sind zu allem hinreichend.
Eine gröfsere Anzahl ist mehr hinderlich und man verliert nur
Zeit, sie nach dem Ton, mit dem sie schon gebraucht sind, wieder
auszusuchen. Ist es einmal wünschenswert, mehr Pinsel zu ge-
brauchen, so wird es besser sein, einige davon bei Seite zu legen,
u1n an deren Stelle reine zu nehmen, und jene, Welche man weg-
legt, wieder aufzunehmen, um sie zu denselben oder ähnlichen
Farbentönen zu benutzen, zu welchen sie schon gebraucht waren.
Man gebraucht demnach denselben Pinsel wohl zu verschie-
denen aber doch gleichartigen Tönen, wischt ihn mit dem Mal-
lappen aus, wenn ein Ton damit aufgetragen werden soll, der sich
weiter von dem vorigen entfernt. Zu ganz verschiedenen Tönen
nimmt man andere Pinsel. Es würde aber kaum möglich sein,
zu all den verschiedenen Tönen des Kolorits immer neue, reine
Pinsel zu nehmen. Das Aussuchen erfordet auch einige Aufmerk-
samkeit, die der Arbeit selbst entzogen wird, das Auswischen mit
dem Lappen entfernt wohl die aufsen befindliche Farbe, nicht die
zwischen den Pinselhaaren und über das alles ist oft ein Pinsel
nach Gröfse, Elasticitat etc. dem Maler so zusagend, dafs er ihn
gern weiter gebraucht. Für diesen Zweck der Pinselreinigung
Wah rend der Arbeit stellt man sich irgend ein topfartiges
Gefafs, zur Hälfte ungefahr mit Terpentinöl gefüllt, zur Hand, in
welchem man den mit dem Lappen ausgewischten Pinsel ausspült,
an den Seitenwänden und am Rand oben ausdrückt. Dann wischt
man mit dem Lappen das Terpentinöl, welches die Farbe im Pinsel