Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Reinigung der Werkstatt. 
343 
Hingemaltes, sondern als etwas, was eine Wirklichkeit darstellt, 
zu betrachten. Seine Phantasie soll ihn führen, aber nicht-zum 
Widernatürlichen und zur Unnatur. 
Ist man mit dem allgemeinen Ton des Hintergrundes, der 
einen Himmel darstellt, zufrieden, so kann man sehr wohl, wenn 
der Gegenstand es wünschenswert macht oder erfordert, verschie- 
dene Details darauf anbringen, Architektur, Felsen, Blatterwerk, 
Gebüsch, Landschaft u. dgl. m. Alles dies inufs in milden Farben- 
tönen und weich gemalt werden; vorzugsweise um den Kopf herum 
sind alle Schärfen, Winkel, zu bestimmte Formen zu vermeiden. 
Nichts darf in einem Bilde die Aufmerksamkeit von der Haupt- 
sache abziehen, dieselbe stören und so das Bild unruhig er- 
scheinen lassen. Dieser Ausdruck bedeutet, dafs zu helle, zu scharf 
hervortretende Dinge die Augen des Beschauers bald hierhin bald 
dorthin ziehen und nicht auf dem Hauptpunkt ruhen lassen. Da- 
gegen mufs bestimmt und gut ausgeführt sein, was un- 
mittelbar zur Figur gehört, etwa ein Lehnstuhl, ein Tisch, Blumen 
u. dgl. m. oder mit ihr auf gleicher Linie oder wohl gar vor ihr 
steht. 
Wie die Werkstatt eines "Malers 
mufs, ummlabei Staub so viel als 
meiden. 
gekehrt 
möglich 
werden 
zu ver- 
Wie trivial es auch erscheinen mag, dennoch wird es gut 
sein, denen welche keine Idee davon haben, eine Unterweisung 
über die beste Art der Reinigung einer Maler-Werkstatt zu geben. 
Die Sache ist Wichtig genug, weil Staub und Schmutz überaus 
schädliche Dinge für die Ölmalerei sind. 
Man thue eine der Gröfse der Werkstatt entsprechende Menge 
Sägespäne in eine kleine Wanne, befeuchte sie mit warmem Wasser, 
weil dies viel leichter eindringt als (las kalte, giefse aber nur so 
viel darauf, als nötig ist, um die Späne ganz feucht aber nicht 
geradezu nafs zu machen. Diese feuchten Sägespäne streue man 
auf den Fufsboden überall aus, bewege sie mit einem Besen von 
Birkenreisern oder starkem Reisstroh ohne eigentlich zu kehren, 
sondern rolle sie nur überall hin, damit sie allen feinen Staub
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.