Licht,
Beleuchtung.
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diese Art der Beleuchtung dem Bau des menschlichen Auges, das
nur gegen die Einwirkungen des Lichts von oben durch die vor-
tretenden Stirnknochen, die Augenbrauen, die Augenlider und
Wimpern geschützt ist, am entsprechensten und vorteilhaftesten.
Für Modell und Maler gleichmafsig, deren Augen durch eine Be-
leuchtung anders wo her, oder gar von verschiedenen Seiten,
irritiert und angegriffen werden.
Die beiden ersten Bedingungen einer guten Beleuchtung sind
nur durch bauliche Einrichtungen, die letzte überall leicht herzu-
stellen vorausgesetzt, dal's das Fenster hoch genug dazu ist.
Man hängt nämlich eine dunkle Gardine, welche das
Licht nicht durchläfst, an zwei Ringen auf beiden Seiten
des Fensters in beliebiger Höhe (etwas über Mannshöhe
genügt) auf.
Will man den sehr schneidenden Gegensatz von Hell und
Dunkel, der für die dem Fenster zugewendeten Augen des Modells
sehr ermüdend sein würde, vermeiden, so setzt man an den dun-
lceln Stoff der Gardine nach innen weifses Zeug dagegen, welches
den Eindruck der Dunkelheit sehr mildert. Lafst man dies weifse
Zeug noch, und zwar doppelt, den Rand des dunkeln Stoffs oben,
vielleicht 5 0m, überragen, so bringt man dadurch einen noch
milderen Übergang aus der Dunkelheit in die Helligkeit hervor.
Gröfse,
Verhältnis.
Die notwendige Gröfse der Werkstatt hängt von den
Gegenständen ab, die (larin gemalt werden sollen. Gröfsere und
iigurenreiche Gemälde verlangen selbstverständlich einen gröfseren
Raum zu ihrer Herstellung, als BILISlZbllClGT und Studienköpfe.
Einige Verhältnisse stellen sieh aber unter allen Umständen als
notwendige heraus.
Das Modell niufs für gewöhnlich mindestens 1,25 bis 2,25 m.
vom Fenster entfernt seinen Platz haben. 1) Damit das volle
Licht von dem bis zu einer gewissen Höhe verhängten Fenster
auf dasselbe fallen kann. 2) Weil der Maler seinen Platz fast
immer zwischen dem Fenster und dem Modell haben wird, das