Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

der Schweiz. 
Schilderungen 
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Staub, ein glänzender Dunst, der ohne Bewegung und gleichsam 
aufgehängt in dem leeren Luftraum dahin schwimmt, der aber, 
wenn er von einem Sonnenstrahl erhellt wird, dem bezauberten 
Auge das ganze Phänomen des Regenbogens darbietet. 
Rings um den Wasserfall, auf einem allezeit grünen und blü- 
henden Rasen, schlängeln sich tausend kleine Streifen Wasser, 
Niederschlag dieser feuchten Masse, und bahnen sich je nach ihrem 
Fall verschiedene Wege. Bald bilden sie Bäche, die murmelnd 
weiter eilen und sich in der Umgegend ausbreiten. Während des 
Laufes nach unten zu vereinigen sie von Stufe zu Stufe ihre 
herumirrcnden Wässer, man sieht, wie sie sich von Augenblick zu 
Augenblick vermehren, bis sie, insgesamt in ein und dasselbe Bett 
angelangt, ein wirklicher Giefsbach werden, der durch alle Regen- 
bäche an Wasser immer mehr und mehr zunimmt. Dann fangen 
diese gesammelten Fluten an zu rauschen und weifs zu Schäumen, 
ihre reifsende Geschwindigkeit wird schrecklich, nichts widersteht 
ihrem Ungestüm und ihr Lauf besänftigt sich nicht eher, als bis 
sie sich weit in die Ebene ergossen haben. Allein nach und 
nach strömen die Gewässer mit weniger Getöse dahin, der Schaum 
verschwindet und bildet eine glattere Fläche, auf welcher man 
schon jenseits in einigen Furchen das ungewisse und schwankende 
Bild von Bäumen, die am Ufer stehen, erkennen kann. Gern geht 
man an seinen Ufern dahin und freut sich über die glückliche 
Ruhe, die auf so grofses Getöse gefolgt ist. Der Giefsbach, der 
zu einem majestätischen Strom geworden ist, streckt sich in die 
Weite, (lurchströmt die Länder, die er in seinem Lauf befruchtet, 
bis er endlich seine Fluten dem Schofs des Meeres übergiebt. 
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