Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Fünfzehnter 
Abschnitt. 
Landschaftsmalerei. 
Die 
mannigfachen Umwegen an den Saum jenes Waldes von hohen 
Tannen, deren layramidalisches Haupt man schon längst auf tau- 
send Fufs unter sich sah. Hier ändert sich die Scene, dies ist 
der Gegenstand eines neuen Gemäldes. 
Dem Auge des Reisenden stellt sich, während er frischen 
Atem schöpft, eine weite, lachende Landschaft dar, und ob man 
gleich noch sehr hoch steht, doch lassen sich schon die Gegen- 
stände viel schärfer unterscheiden. Überblickt einmal zwischen 
diesen zwei Baumstämmen, Welche eine Art von Einfassung bilden, 
im allgemeinen diese reiche Ferne und die bläuliche Kette der 
hohen Alpen, seht, wie sie sich in den klaren und azurblauen Ge- 
wässern aller verschiedenen Seen abspiegeln. Diese Menge von 
kleinen weifsen Häufchen, die man da und dort an ihren Ufern 
und auf dem Abhange der Hügel bis in die Ebene uusgestreut 
sieht, sind eben so viele kleine Städte und Dörfer, und weit umher 
ist alles Feld und Weinberg oder grüne Wiesen, die das Vieh 
ernähren und welche die Einwohner mit lebendigen Hecken und 
Bäumen umgeben. Anmutige Gehölze von Buchen und Eichen 
schmücken überdies die Schönheit dieser Landschaft und unter- 
brechen durch ihre Weichen und an Gröfse und Farbe ungleichen 
Massen die Einförmigkeit. 
Aber lafst uns zu folgendem Gemälde übergehen und die be- 
rühmten Wasserfälle in Augenschein nehmen, die die Freunde 
der schönen Natur von allen Seiten anziehen. 
Farbe 
ungleichen 
Schäumend 
sieht 
1113,11 
sie 
ihr er 
Quelle 
entrinnen 
und 
sich 
in 
einer einzigen Masse 
Thäler hinabstürzen. 
VOII 
den 
allerhöchsten 
Höhen 
bis 
in 
die 
Die 
Luft 
ertönt 
in 
weiter 
Ferne 
schon 
VOII 
dem 
Getöse 
ihres 
Falles, welchen das Auge nur wie einen langen silbernen Streifen 
erkennt, der auf dem Felsen, dessen Seiten er zerrissen hat, un- 
beweglich erscheint. Allein je näher man kommt, desto impo- 
santer wird das Schauspiel, der Umfang der Wassermasse ist 
ungeheuer und ihre herabstiirzende Masse brüllt mit einem ent- 
setzlichen Getöse. 
Fallend, springend von Fels zu Fels, die sie mit weifsem 
Schaum bedeckt, teilt und erweitert sich durch stets erneuerten 
Anprall diese strahlende Wasseriläehe, bald ist es nur ein nasser
	        
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