Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Hintergrund treten oder wohl gar verschwinden. Jedenfalls spricht 
es sich aufser der Luft und Beleuchtung in den übrigen Be- 
standteilen der Landschaft aus. Das üppige frische Grün der 
feuchten Niederungen des Nordens wird immer noch auch in der 
trockenen Luft erkennbar sein, der unfruchtbare, braune Boden 
der Steppe verschwindet nicht vollständig, auch wenn der Regen 
darüber strömt. Der nordische Silberton der Luft kann in Italien 
immer nur die schönen Linien seiner Berge, die festen Formen seiner 
Ebenen und die reizenden Gruppen seiner Vegetation erleuchten, 
wie die Abendsonne im hohen Norden nur kahle Felsen und Eis- 
blöcke mit ihrem purpurnen Gold zu überziehen vermag. Aber 
auch ohne diese bleibenden Charakterbestande einer Gegend werden 
selbst schon die anderen Zustände der Witterung, Luft und Be- 
leuchtung dem geübten, feinen Blick genug charakteristische Ver- 
schiedenheiten darbieten. Jedenfalls aber wird man am meisten 
Eindruck machen, wenn irgend eine Landschaft recht voll und ganz 
die Eigentümlichkeit einer Gegend uns vor Augen bringt, nicht 
beeinträchtigt und nicht abgeschwächt durch besondere Zustande der 
Luft und des Lichtes, wie sie unter gewissen Bedingungen fast überall 
auf der Erde vorkommen können, zumal, wenn eben grade 
die Eigenartigkeit der Landschaft den Künstler dazu angeregt hat. 
Es ist selbstverständlich, dal's ebenfalls die Staffage, die Bau- 
lichkeiten einer Gegend der Wahrheit gemäfs und der Eigentüm- 
lichkeit des Landes entnommen, dargestellt werden müssen. Es 
bestehen auch jetzt über alle diese Dinge keine Zweifel mehr, nur 
dem ungeübten und unerfahrenen jungen Landschaftsmaler sollte 
vorgeführt werden, wie nach jeder Seite und in eder Be- 
ziehung Wahrheit und Naturtreue unumgängliche Bedingungen 
eines guten Kunstwerkes sind, grade wenn es und je mehr es aus seiner 
Empündung durch bestimmte Eindrücke der Natur hervorgerufen ist. 
Zum Schlufs dieses Abschnitts sei hier noch eine Reihenfolge 
von Bildern, welche einige Gegenden der Schweiz schildern, hinzu- 
gefügt, wie sie Bouvier beschrieben hat. In ihnen spricht sich 
eben sowohl die Liebe und Bewunderung, wie auch die poetische 
Empfindung des wackeren und tüchtigen Mannes für die Gröfse 
und Schönheit der Gegenden, des von der Natur so mannigfaltig 
begünstigten Landes, seines Vaterlandes, aus. Er sagt:
	        
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